Kribbeln in den Füßen, Taubheitsgefühle oder unsicheres Gehen – eine Polyneuropathie kann vielfältige Symptome hervorrufen, die den Alltag oft deutlich erschweren. Umso wichtiger ist eine Behandlung, die genau zu Ihnen passt und Ihnen dabei hilft, möglichst viel Lebensqualität zurückzugewinnen.
Was ist eine Polyneuropathie?
Der medizinische Fachbegriff Neuropathie bedeutet Nervenkrankheit. Von einer Polyneuropathie spricht man, wenn viele („poly“) Nerven gleichzeitig betroffen sind. Der Begriff bezeichnet also verschiedene Erkrankungen des peripheren Nervensystems – das sind alle Nerven außerhalb von Gehirn und Rückenmark.
Bei einer Polyneuropathie sind die Nerven in ihrer Funktion gestört, sodass Signale zwischen Gehirn, Rückenmark und Körper nur eingeschränkt weitergeleitet werden können. Welche Beschwerden auftreten, hängt davon ab, welche Nerven betroffen sind – zum Beispiel solche, die für Bewegung, Empfindungen oder unbewusste Körperfunktionen zuständig sind.
Die Erkrankung betrifft Männer und Frauen gleichermaßen und nimmt mit dem Alter zu. Etwa 5% der über 55-Jährigen leiden unter einer Polyneuropathie.
Das Nervensystem
Das Nervensystem empfängt Informationen von Sinneszellen aus der Außenwelt oder von spezialisierten Zellen (Rezeptoren) aus Geweben und Organen. Diese Informationen wandelt es in elektrische Impulse um, leitet sie weiter und verarbeitet sie. So kann das Nervensystem die Körperfunktionen und Reaktionen steuern. Man unterscheidet drei Bereiche des Nervensystems:
- zentrales Nervensystem
- periphere Nerven
- vegetative Nerven
Das zentrale Nervensystem, das aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht, verarbeitet die Informationen und steuert Handlungen, Muskelaktivität und Körperreaktionen.
Die peripheren Nerven sind für die Körperperipherie zuständig, das heißt für alle Körperteile außerhalb von Gehirn und Rückenmark. Die sensiblen peripheren Nerven übermitteln Informationen aus der Außenwelt und der Körperperipherie an das Gehirn. Die peripheren motorischen Nerven leiten Anweisungen von Gehirn und Rückenmark an die Muskulatur weiter.
Das vegetative Nervensystem hat zentrale und periphere Anteile. Es ist für die Regulation vielfältiger Körperfunktionen, wie z. B. dem Herzschlag, der Atmung, dem Blutdruck, der Nierenfunktion und der Verdauung zuständig.
Ursachen von Polyneuropathien

Polyneuropathien können durch eine Vielzahl von Erkrankungen und Einflüssen entstehen. Häufig führen Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder chronischer Alkoholmissbrauch zu Nervenschäden. Auch Schilddrüsen-, Nieren- oder Lebererkrankungen, Tumorerkrankungen und bestimmte Medikamente, etwa Chemotherapeutika, können eine Polyneuropathie auslösen.
Weitere mögliche Ursachen sind Infektionen (z. B. HIV, Borreliose, Diphtherie oder Pfeiffersches Drüsenfieber), Vitaminmangel – insbesondere ein Mangel an Vitamin B12 – sowie Autoimmunerkrankungen, Vergiftungen oder Erkrankungen der Blutgefäße.
Darüber hinaus gibt es erbliche Formen der Polyneuropathie.
In etwa 20 % der Fälle bleibt die Ursache unklar. Diese Formen bezeichnet man als idiopathische Polyneuropathien.
Insgesamt gibt es mehr als 300 Ursachen für eine Polyneuropathie.
Polyneuropathie nach Brustkrebs
Viele Brustkrebspatientinnen entwickeln nach der Behandlung eine Polyneuropathie, eine häufige und belastende Nebenwirkung, besonders nach einer Chemotherapie. Im Video spricht Dr. med. Jasmin Doll über Ursachen, Hilfe & Behandlung der Polyneuropathie in der Reha.
Risikofaktoren für Polyneuropathien
Nicht alle genannten Ursachen führen automatisch zu einer Polyneuropathie. Sie können jedoch das Risiko für Nervenschäden deutlich erhöhen – insbesondere, wenn weitere belastende Faktoren hinzukommen.
Wer diese Risikofaktoren meidet oder reduziert, kann die Entstehung einer Polyneuropathie möglicherweise verhindern oder verzögern:
- hoher Alkoholkonsum schädigt direkt die Nerven und die Leber
- Rauchen beeinträchtigt die Sauerstoffversorgung der Nerven
- Mangelernährung oder einseitige Kost führen zu Vitamin- und Nährstoffmangel
- Bewegungsmangel verringert die Durchblutung und damit auch die Sauerstoffversorgung
- starkes Übergewicht fördert Leber- und Gefäßschäden
- Drogen- oder Medikamentenmissbrauch schädigt Leber und Nieren
Symptome und Krankheitsverlauf einer Polyneuropathie
Die Symptome von Polyneuropathien sind äußerst vielfältig.
- Erste Anzeichen einer Polyneuropathie treten häufig an den Füßen oder den Händen auf. Es handelt sich meist um ein Gefühl der Taubheit, fehlendes Temperatur- oder Schmerzempfinden oder auch Missempfindungen wie Kribbeln – ein Gefühl, als ob „Ameisen über die Beine laufen“, wie es manche Patient*innen beschreiben.
- Muskelschwäche sowie allgemeine Schwäche können ebenfalls auftreten.
- Ein häufiges Symptom der Polyneuropathie ist der neuropathische Schmerz.
Neuropathische Schmerzen
Schmerzen, die entstehen, wenn Nerven direkt geschädigt werden, bezeichnet man als Nervenschmerzen oder neuropathische Schmerzen.
- Der neuropathische Schmerz wird als durchdringend, brennend, stechend und/oder einschießend beschrieben.
- Er tritt häufig symmetrisch an Händen und Füßen oder im Bereich bestimmter Nervenversorgungsgebiete auf.
- Um den neuropathischen Schmerz auszulösen, genügt oft eine leichte Berührung.
- Neuropathische Schmerzen können nicht durch übliche Schmerzmittel gelindert werden.
Verschiedene Beschwerden je nach Art der Nerven
Die Art der Symptome einer Polyneuropathie weist darauf hin, welche peripheren Nerven erkrankt sind:
Symptome bei Erkrankung motorischer Nerven:
- Muskelzucken
- Muskelkrämpfe
- Muskelschwäche bis hin zu Lähmungen der Muskulatur
- Muskelschwund
Symptome bei Neuropathie sensibler Nerven:
Die Symptome beginnen meistens an den Füßen, etwas später an den Händen und steigen langsam Richtung Körpermitte auf.
- Kribbeln („Ameisenlaufen“)
- Stechen
- Gefühl der Taubheit der Haut
- Gefühlsstörungen an Händen oder Füßen
- Schwellungsgefühle
- Druckgefühle
- gestörter Gleichgewichtssinn
- Gangunsicherheit
- Verschlechterung der Feinmotorik
- Störung des Temperaturempfindens
Beschwerden, wenn vegetative Nerven betroffen sind:
- Herzrhythmusstörungen
- Völlegefühl und Appetitlosigkeit
- Aufstoßen
- Blähungen
- Durchfall und Verstopfung
- Urininkontinenz, Stuhlinkontinenz
- Impotenz
- Störung der Schweißregulation
- Kreislaufprobleme, z. B mit Schwindel beim (raschen) Aufstehen
- Schwellung von Füßen und Händen

Diabetischer Fuß
Viele Menschen mit Diabetes mellitus entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung eine Polyneuropathie, die häufig an den Füßen beginnt. Erste Anzeichen sind Kribbeln, Brennen oder ein vermindertes Schmerzempfinden. Gefährlich ist, dass Verletzungen dadurch oft unbemerkt bleiben und sich schwer heilende Wunden bilden können (Diabetischer Fuß). Regelmäßige Fußpflege und tägliche Kontrolle auf Druckstellen oder Verletzungen helfen, Komplikationen vorzubeugen.
Krankheitsverlauf der Polyneuropathie
Von einer akuten Polyneuropathie spricht man, wenn die Beschwerden maximal vier Wochen anhalten. In vielen Fällen dauert eine Polyneuropathie jedoch deutlich länger. Bei chronischen Grunderkrankungen und bei erblichen Ursachen müssen die Beschwerden infolge der Polyneuropathie ein Leben lang behandelt werden.
Diagnose: Wie wird eine Polyneuropathie festgestellt?
Der Verdacht auf eine Polyneuropathie besteht bei den obengenannten Symptomen. Für die Diagnose Polyneuropathie werden verschiedene neurologische Tests und Untersuchungen durchgeführt.
- Test auf Berührungsempfindlichkeit: z. B. mit einem Nylonfaden, der leicht auf Hände und Füße gedrückt wird
- Test auf Vibrationsempfindlichkeit (Stimmgabeltest): Eine angeschlagene Stimmgabel wird an den Hand- oder den Fußknöchel gehalten. Der Stimmgabeltest prüft, ob die Tiefensensibilität erhalten ist.
- Untersuchung der Muskeleigenreflexe
- Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeit (Elektroneurografie): Dabei misst man, wann ein absichtlich gesetzter Nervenreiz an einer bestimmten Stelle als Signal ankommt. Bei beginnenden Nervenschädigungen ist die Leitgeschwindigkeit vermindert.
- Untersuchung der Aktivität von Muskeln mithilfe der Elektromyografie
Bei Bedarf werden auch Proben des Nervengewebes (Nervenbiopsien) und ggfls. Proben des Muskelgewebes, welches mikroskopisch und histochemisch untersucht wird, sowie das Druck- und Temperaturempfinden untersucht.
Wie wird die Ursache einer Neuropathie festgestellt?
Erste Hinweise auf die Ursache einer Polyneuropathie liefert das Gespräch zwischen Ärzt*in und Patient*in. Wichtig sind Informationen zur persönlichen Krankengeschichte (Anamnese) und zur Anamnese der Familie, zum Medikamentengebrauch, zu Symptomen und Entwicklung der Beschwerden sowie zur Ernährung, dem Lebensstil und Risikofaktoren wie dem Konsum von Alkohol.
Darüber hinaus werden folgende Untersuchungen durchgeführt:
- Kontrolle des Blutzuckerspiegels
- weitere Blutuntersuchungen, z. B. Leber- und Nierenwerte, großes Blutbild, Entzündungswerte, gegebenenfalls auch auf Hinweise für Vergiftungen oder einen Vitamin-B-Mangel, spezielle Laboruntersuchungen des Immunsystems
- Urinuntersuchung
- Laboruntersuchungen auf infektiöse Ursachen
Behandlung der Polyneuropathie
Die Behandlung richtet sich immer nach der zugrunde liegenden Ursache. Wird diese erkannt und frühzeitig behandelt, können sich die Symptome häufig deutlich bessern.
Bei idiopathischen Polyneuropathien, bei denen keine Ursache gefunden wird, konzentriert sich die Therapie auf die Linderung der Beschwerden und die Erhaltung der Lebensqualität. Ziel ist es, Schmerzen zu reduzieren, Beweglichkeit und Kraft zu fördern und den Alltag bestmöglich zu unterstützen.
Akute Formen der Polyneuropathie können sich oft innerhalb weniger Wochen bessern oder vollständig ausheilen. Häufig verläuft die Erkrankung jedoch über einen längeren Zeitraum. Wenn bleibende Nervenschäden bestehen oder eine chronische Grunderkrankung wie Diabetes mellitus vorliegt, ist meist eine langfristige Behandlung erforderlich.
Erbliche Polyneuropathien können bislang nicht geheilt werden. Hier gilt es, die Beschwerden zu lindern, das Fortschreiten der Neuropathie zu verlangsamen sowie die Körperfunktionen und die Lebensqualität der Patient*innen zu verbessern.
Eine Ausnahme ist die heriditäre Transthyretin Amyloidose (hATTR). Patient*innen mit dieser Erbkrankheit erleiden aufgrund einer fortschreitenden Amyloid-(Eiweiß)Ablagerung Schäden an multiplen Organen, die inzwischen erfolgreich behandelt werden können.
Die Behandlung einer Polyneuropathie ist stets individuell und kann nicht verallgemeinert werden.
Therapie bei neuropathischen Schmerzen
Übliche Schmerzmedikamente wirken bei neuropathischen Schmerzen nicht. Bei der Behandlung neuropathischer Schmerzen hat man gute Erfahrungen mit Medikamenten gemacht, die bei Depressionen oder zur Verhinderung von Krampfanfällen bei Epilepsie eingesetzt werden. Häufig muss man jedoch verschiedene Präparate ausprobieren, bis man das im Einzelfall wirksamste und verträglichste Mittel herausfindet.
Pflaster mit lokalen Betäubungsmitteln können Nervenschmerzen punktuell lindern. Manchen Patient*innen helfen auch Capsaicin-Pflaster. Capsaicin stammt aus Chilischoten. Es kann Schmerzen lokal betäuben und fördert die Durchblutung. Capsaicin kann als Salbe auf die schmerzenden Stellen aufgetragen werden. Wichtig ist, dass lokale Betäubungsmittel und Capsaicin-Präparate nach ärztlicher Verordnung angewendet werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Im Einzelfall können auch physikalische Therapien und Naturheilverfahren helfen, die Schmerzen zu lindern. Elektrotherapien können Nervenschmerzen lindern, indem sie die Schmerzempfindung in ein Kribbeln „umwandeln“.
Tägliche Bewegung und Sport, zum Beispiel Wassergymnastik und Nordic Walking, sowie Physiotherapie unterstützen die medikamentöse Behandlung. Das gilt auch für Verfahren zur Schmerzbewältigung, wie z. B. Entspannungsmethoden.
Rehabilitation bei Polyneuropathie
In vielen Fällen ist die Polyneuropathie eine langwierige Erkrankung, die vielfältige Auswirkungen auf den Beruf und das Privatleben der Betroffenen hat. In einer stationären oder ambulanten Reha können sich Patient*innen ganz auf ihre Behandlung konzentrieren.
Ziele der Rehabilitation bei Polyneuropathie sind
- Wiederherstellung gestörter Nervenfunktionen
- Wenn eine vollständige Heilung nicht möglich ist, lernen Sie, wie Sie Ihren Alltag im Rahmen Ihrer körperlichen Fähigkeiten bestmöglich bewältigen können.
- Falls Sie Hilfsmittel wie Gehhilfen oder einen Rollstuhl brauchen, passen wir diese genau an Ihre Bedürfnisse an. Sie lernen auch, wie Sie diese sicher und bequem nutzen.
- Heilung chronischer Wunden und Regeneration strapazierter Haut

Behandlungskonzept in der Reha
In den MEDICLIN Kliniken mit Fachbereich für neurologische Rehabilitation werden Patient*innen mit Polyneuropathie nach einem ganzheitlichen Konzept behandelt.
Dabei arbeitet ein interdisziplinäres Team aus Ärzt*innen, Psycholog*innen, Physio-, Sport- und Ergotherapeut*innen sowie Fachpersonal mit spezieller Schmerzschulung eng zusammen. Gemeinsam mit Ihnen erstellen sie einen Therapieplan, der genau auf Sie und Ihre Erkrankung abgestimmt ist. Zur Therapie bei einer Polyneuropathie gehören je nach Bedarf
- Behandlung der Ursachen
- physikalische Therapie: Bäder, Elektrotherapie und Wärmeanwendungen können die Symptome der Polyneuropathie lindern.
- Physiotherapie und Krankengymnastik: Die Muskulatur wird gestärkt, die Beweglichkeit gesteigert, Gleichgewicht und Gangsicherheit werden verbessert und Fehlhaltungen korrigiert.
- Schmerztherapie: Neben physikalischer Therapie helfen individuell angepasste Medikamente sowie Strategien zur Schmerzbewältigung.
- Wundbehandlung: Chronische Wunden behandelt unser spezialisiertes Fachpersonal. Sie werden außerdem darin geschult, chronische Wunden zu vermeiden.
- Ergotherapie: verbessert die Feinmotorik und unterstützt dabei, alltägliche Aufgaben trotz körperlicher Einschränkungen – mit oder ohne Hilfsmittel – besser zu meistern
- psychologische Therapie: psychische Krankheitsbewältigung in Gruppen oder Einzelsitzungen; wir unterstützen Sie auch bei spezifischen Problemen, z. B. nach einem Alkoholmissbrauch
- Bewegungstherapie: verbessert Ihre Beweglichkeit und Ihr Körpergefühl
- Sport und Krafttraining werden angepasst an Ihre persönlichen körperlichen Möglichkeiten und verbessern Ihre Ausdauer, Ihre allgemeine körperliche Kondition und Ihr Wohlbefinden
- individuell angepasste Ernährung bei Begleitbeschwerden, wie Verdauungsstörungen oder häufiger Übelkeit
- Schulungen z. B. zum gesunden Lebensstil, Alltag mit Polyneuropathie und vielen anderen Themen
- gemeinsame Einschätzung der beruflichen Leistungsfähigkeit mit dem Sozialdienst, um das Arbeitsumfeld bei Bedarf anzupassen.
- Vermittlung an eine Polyneuropathie-Selbsthilfegruppe
Zusätzliche Behandlungen bei Diabetes
- Anpassung der Medikation zur Blutzuckersenkung
- Schulungen zum Leben mit Diabetes
- Medizinische Fußpflege und Behandlung vorhandener Wunden (Diabetischer Fuß)
- Schulungen zur Fußkontrolle und Vermeidung von Verletzungen
Zusätzliche Behandlungen bei einer Polyneuropathie durch Alkohol
Voraussetzung für die erfolgreiche Therapie einer alkoholbedingten Polyneuropathie ist ein absoluter Alkoholverzicht.
- gezielter Ausgleich von Vitaminmangel
- Unterstützung des Alkoholverzichts durch verschiedene Angebote in Gruppen und Einzelsitzungen
Experteninterview
Leben mit Polyneuropathie
Eine Polyneuropathie kann verschiedene körperliche Einschränkungen mit sich bringen, die im Alltag – beruflich wie privat – beachtet werden sollten.
- Wenn Ihr Gleichgewicht gestört ist oder Sie unsicher beim Gehen sind, sollten Sie Tätigkeiten auf Leitern oder Gerüsten möglichst vermeiden.
- Auch das Laufen auf unebenem Boden oder im Dunkeln kann gefährlich sein. Ist die Feinmotorik eingeschränkt, fallen manche handwerklichen Arbeiten schwer oder sind gar nicht mehr möglich.
- Trotzdem ist es für viele Betroffene wichtig, so lange wie möglich am Arbeitsleben teilzunehmen. Oft helfen Anpassungen am Arbeitsplatz oder an den Aufgaben, um weiter im Beruf zu bleiben.
- Auch gezielte Ergotherapie und passende Hilfsmittel können hier unterstützen.
- Um Ihre Lebensfreude und Lebensqualität zu erhalten, ist es wichtig, dass Sie auch im Privatleben Ihren Interessen nachgehen.
- Viele praktische Tipps für den Alltag finden Sie im Austausch mit anderen Betroffenen, zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe wie dem Bundesverband der Deutschen Polyneuropathie Selbsthilfe e. V. (www.polyneuro.de).
Tipps für mehr Lebensqualität bei Polyneuropathie
- Bewegung erhält die Muskulatur, trainiert alle Körperfunktionen und dient so dem allgemeinen Wohlbefinden
- Yoga hilft dabei, die Nervenschäden durch Körperbeherrschung auszugleichen
- eine optimistische Sichtweise kann die Widerstandsfähigkeit stärken
- Gang-/Standübungen und Fußtraining regen die Nerven und die Durchblutung in den Füßen an
Unser Experte
Dieser Ratgebertext entstand in Zusammenarbeit mit Dr. med. Michael Annas, emeritierter Chefarzt der Fachklinik für Neurologische Rehabilitation an der MEDICLIN Hedon Klinik in Lingen. Dr. Annas verfügt über langjährige Erfahrung in der neurologischen Rehabilitation und gilt als ausgewiesener Experte für Erkrankungen wie Polyneuropathie.