Schlaganfall: hier liegen die Risiken – ein Experteninterview

Ein Interview mit Prof. Mario Siebler, Neurologe und Leiter der MEDICLIN Rehabilitationsforschung, über die Risiken für einen Schlaganfall.

Der Schlaganfall gehört zu den häufigsten Todesursachen in den westlichen Industrieländern – warum ist die Krankheit hierzulande eine so große Bedrohung?

Prof. Siebler: "Ein Grund ist unsere heutige Lebensweise. Alltag und Arbeitswelt sind beschleunigt. In diesem Zusammenhang haben sich die Ernährungsgewohnheiten zum Negativen geändert und die Menschen bewegen sich weniger. Das sind Risikofaktoren für den Schlaganfall. Außerdem werden wir immer älter und damit steigt ebenfalls das Schlaganfallrisiko."

Warum steigt das Risiko im Alter?

Prof. Siebler: "Im Laufe des Lebens addieren sich Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen Herzerkrankungen sowie die Alterung des Gefäßsystems und des Gerinnungssystems. Zum Beispiel entsteht die Arteriosklerose über Jahre nach und nach durch Ablagerungen an den Gefäßwänden und den daraus resultierenden Entzündungen. Diese Ablagerungen befinden sich sowohl an den Gefäßen, die das Gehirn mit Blut versorgen, als auch an den Herzkranzgefäßen. Dort können sie einen Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen verursachen, die wiederum das Schlaganfallrisiko steigern. Auch das Vorhofflimmern, ein hoher Risikofaktor für den Schlaganfall, nimmt im Alter zu."

Kann man einem Schlaganfall vorbeugen?

Prof. Siebler: "Wir unterscheiden zwischen veränderbaren und nicht veränderbaren Risikofaktoren. Nicht veränderbare Risikofaktoren sind das Alter, genetische Dispositionen und wenn bereits Schlaganfälle aufgetreten sind. Andere Faktoren wie Bluthochdruck und Diabeteserkrankungen können hingegen durch eine gesunde Lebensweise und gegebenenfalls durch eine gut geführte Medikamententherapie positiv beeinflusst werden. Zu empfehlen sind eine maßvolle Ernährung, Bewegung und die Aufgabe des Rauchens. Gerade bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Empfohlen wird mediterrane Kost, weil sie seltener zu Arteriosklerose führt, die wiederum Schlaganfälle begünstigt. Bei Herzrhythmusstörungen kann das Schlaganfallrisiko durch geeignete Medikamente zur Blutverdünnung dramatisch gesenkt werden."

Kann man Anzeichen für einen drohenden Schlaganfall erkennen?

Prof. Siebler: "Einen Schlaganfall kann man leider in der Regel nicht frühzeitig erkennen. Es gibt zwar Vorboten, wie kurze Bewegungsstörungen einer Hand oder Sehstörungen, aber man kann auf die Risikofaktoren achten. Gefährlich wird es, wenn mehrere Faktoren zusammenkommen, etwa Übergewicht, Bluthochdruck und Bewegungsmangel. Kommt dann noch Diabetes hinzu, steigt das Risiko um ein Vielfaches gegenüber dem Durchschnitt. Ab 35 Jahren können gesetzlich Versicherte alle zwei Jahre einen kostenlosen Check-up bei ihrem Hausarzt in Anspruch nehmen, bei dem die wichtigsten Risikofaktoren abgeklärt werden."

Kurz erklärt: Das RehaBoard

Erfahren Sie in unserer bildstarken Mini-Reportage, wie die Expert*innen der MEDICLIN Fachklinik Rhein/Ruhr mit künstlicher Intelligenz Bewegungsmuster nach einem Schlaganfall analysieren und so die Rehabilitation der Betroffenen mit modernen Methoden verbessern.

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