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Die Multiple Sklerose ist eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems, die ganz unterschiedlich verlaufen kann. Welche Symptome bei Multipler Sklerose auftreten, welche Formen es gibt und wie die Krankheit behandelt wird, lesen Sie in diesem Artikel.
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der das körpereigene Immunsystem Teile von Gehirn und Rückenmark angreift. Deshalb zählt die MS zu den Autoimmunerkrankungen. Die autoimmunen Prozesse bei einer Multiplen Sklerose bewirken, dass unter anderem Nervenfasern und Nervenzellen geschädigt werden und so Informationen fehlerhaft oder gar nicht weitergeleitet werden. Dadurch können vielfältige neurologische Funktionen gestört sein, wie z. B. das Sehen oder Bewegungsabläufe. Neurologische Symptome treten entweder in Schüben auf oder entwickeln sich langsam schleichend.
Die Multiple Sklerose ist derzeit nicht heilbar. Es gibt aber Therapien, die die Schübe verhindern, die Zunahme der Behinderung reduzieren und MS-Symptome lindern können. Häufig gelingt es, die Krankheitsaktivität für Jahre zu stoppen.
Welche Vorteile eine ambulante, stationäre und rehabilitative Behandlung an einem Standort für MS-Patient*innen hat, erklären zwei Mediziner des MEDICLIN Krankenhauses und Reha-Zentrums Plau am See in dieser Folge unserer Podcast-Staffel "Ihr Gesundheitsratgeber".
Die MS kann zu einer großen Vielfalt an Symptomen führen und wird nicht umsonst die Krankheit der 1000 Gesichter genannt. Zu den typischen MS-Symptomen gehören:
Häufiger als in der allgemeinen Bevölkerung treten bei der MS auch Depression, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und eine Epilepsie auf.
Der Verlauf einer Multiplen Sklerose ist individuell sehr unterschiedlich. Ohne eine krankheitsmodifizierende Therapie entstehen bei den meisten Menschen mit MS früher oder später neurologische Einschränkungen, die die Lebensqualität verringern. Die sogenannte „gutartige“ Verlaufsform der MS, bei der auch ohne Therapie noch nach 20 Jahren keine Einschränkungen bestehen, ist sehr selten.
Im Laufe der Zeit können Erwerbstätigkeit, Alltagsaktivitäten und die soziale Teilhabe der Betroffenen eingeschränkt sein.
Mit den aktuell verfügbaren Medikamenten kann die Häufigkeit der Schübe reduziert werden. Die Zunahme der körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen kann ebenfalls reduziert oder ganz verhindert werden.
Wenn eine schubförmige Multiple Sklerose frühzeitig und konsequent behandelt wird, kann bei einem großen Teil der Betroffenen das Voranschreiten der Erkrankung verhindert werden. Es gibt auch Krankheitsverläufe, bei denen die MS von alleine zum Stillstand kommt. Solche Verläufe sind aber selten.
Die Multiple Sklerose ist eine chronische, lebenslange Erkrankung. Es gibt Phasen in denen die Erkrankung nicht aktiv ist. Solche Phasen sind mit einer krankheitsmodifizierenden Therapie häufiger.
Die MS-Therapie erfolgt hauptsächlich ambulant durch verschiedene Fachärzt*innen und medizinische Fachkräfte. Fachverbände empfehlen zusätzlich zu dieser medizinischen Versorgung neurologische Rehabilitationsbehandlungen für Patient*innen mit Multipler Sklerose.
Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) hat Kriterien für die Rehabilitationsbehandlung der MS-Krankheit entwickelt. Kliniken, die diese Kriterien erfüllen, erhalten ein Zertifikat als „Anerkanntes MS-Rehabilitationszentrum“. Dieses Zertifikat wird alle zwei Jahre überprüft und erneut verliehen. Kliniken, die diese anerkannte Rehabilitationsbehandlung bei Multipler Sklerose bieten, findet man auf den Webseiten der DMSG.
Hier geht’s zu den MEDICLIN Reha-Kliniken für Multiple Sklerose
Eine rehabilitative Behandlung bei Multipler Sklerose kann grundsätzlich ambulant, tagesklinisch und stationär durchgeführt werden. Die stationäre MS-Rehabilitation hat aber folgende Vorteile:
Welche Nebenwirkungen können bei einer Immuntherapie auftreten?
Wir unterscheiden zwischen subjektiv empfundenen Nebenwirkungen und Risiken. Erstere können lästig sein und auch die Lebensqualität verschlechtern, sind aber in der Regel nicht gefährlich. Dazu gehören zum Beispiel die grippeähnlichen Nebenwirkungen der Interferone, die Hautreaktionen der injizierbaren Medikamente, die vorübergehende Gesichtsrötung nach Dimethylfumatrat oder der leichte Haarausfall nach Teriflunomid.
Echte Risiken der Therapie sind selten, können aber zu mehr oder weniger schweren Folgeerkrankungen führen. Hierzu zählen zum Beispiel Infektionskrankheiten durch Medikamente, die das Immunsystem an der einen oder anderen Stelle hemmen.
Kann der Verlauf einer MS-Krankheit durch Ernährung und Sport positiv beeinflusst werden?
Die Frage nach dem Sport kann mit einem eindeutigen „ja“ beantwortet werden. Regelmäßiger Ausdauersport und durchaus auf Kraftsport – angepasst an die Möglichkeiten des Einzelnen – können den Krankheitsverlauf verbessern.
Die Frage nach der Ernährung ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Vermutlich ist eine gesunde Ernährung auf für MS-Patienten hilfreich. Dazu gehört die Einschränkung des Verzehrs von rotem Fleisch. Stattdessen sollen frisches Obst und Gemüse und gerne auch einmal Fisch im Vordergrund stehen. Auf zu viel Salz sollte verzichtet werden. Normalgewicht sollte angestrebt werden. Es gibt eine Reihe von sog. „MS-Diäten“. Keine hat zweifelsfrei eine Wirksamkeit bezüglich eines besseren Krankheitsverlaufs bewiesen.
Können Vitamin-D-Kuren der MS-Krankheit vorbeugen oder ihren Verlauf verbessern?
Auch das konnte bisher nicht nachwiesen werden. Viele Menschen mit MS haben einen Vitamin D-Mangel und es ist vermutlich richtig, diesen Mangel durch Vitamin-D-Gabe zu beheben. Ob das aber wirklich gegen die MS hilft, ist unbewiesen.
Was sollten Frauen mit Multipler Sklerose beachten, wenn sie schwanger werden wollen?
Für Frauen mit MS ist es wichtig zu wissen, ob sie gefahrlos mit ihrem Medikament schwanger werden können. Es gibt Medikamente, bei denen das nicht empfohlen wird, weil Fehlbildungen möglich sind. Besteht Kinderwunsch, ist ein ausführliches Gespräch mit der behandelnden Neurologin oder dem behandelnden Neurologen absolut empfehlenswert. Eine Schwangerschaft ist in der Regel unproblematisch für Frauen mit MS, aber es gibt viel zu besprechen zu diesem Thema.
Wie hoch ist das Risiko, dass Kinder von MS-Betroffenen ebenfalls an Multipler Sklerose erkranken?
Das Risiko ist gering. MS ist keine Erbkrankheit. Eine leicht vermehrte Neigung, MS zu bekommen, wird den Nachkommen aber mit auf den Weg gegeben. Die Wahrscheinlichkeit, selbst MS zu bekommen, liegt für Kinder von Eltern mit MS im einstelligen Prozentbereich.
Die Diagnose Multiple Sklerose ist für die Betroffenen und ihre Angehörigen häufig mit Sorgen und Ängsten verbunden. Zuverlässige Informationsquellen und die Berichte von Betroffenen können Ihnen helfen, die Diagnose Multiple Sklerose besser zu verarbeiten und für sich einzuordnen.
Der Internetauftritt der Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft bietet Ihnen vielfältige Informationen zum Leben mit Multipler Sklerose, zum Beispiel auch zu Themen wie „Schwangerschaft und Multiple Sklerose“. Auf den DMSG-Webseiten erzählen MS-Betroffene, wie sie mit der Krankheit leben und wie sie ihren Alltag bewältigen.
Wenn Sie direkten Kontakt zu MS-Betroffenen suchen, finden Sie auf den DMSG-Seiten Adressen von Selbsthilfegruppen.
Auf der Internet-Plattform MS Connect der DMSG können sich MS-Betroffene in einem geschützten Rahmen über ihre Krankheit austauschen. Um die Sicherheit der Teilnehmer*innen zu gewährleisten, haben zu der nicht-öffentlichen Plattform nur Mitglieder der DMSG oder Menschen, die nach der Registrierung von DMSG authentifiziert wurden, Zugang.