0800 44 55 888
  • Presse
  • Karriere
  • Akademie
  • Mediathek
  • Investor Relations
  • Kontakt
  • Kontraststärke

    Verstärken Sie den Kontrast für eine leichtere Leseerfahrung.

    Schriftgröße anpassen

    Halten Sie auf Ihrer Tastatur die Taste STRG gedrückt und betätigen Sie gleichzeitig die Plus- (+) oder Minus-Taste (-), um die Schrift größer oder kleiner zu stellen. Mit STRG und 0 gelangen Sie wieder zur Ausgangsgröße.

MEDICLIN
Kontakt
Menü
  • Unsere Einrichtungen
    & Experten
    Unsere Einrichtungen & Experten
    Krankenhäuser
    Reha-Kliniken
    • Reha-Guide: Alles Wichtige auf einen Blick
    • Wunsch- und Wahlrecht
    • Reha beantragen
    • Podcast zum Thema Reha
    Pflegeheime
    • Pflegegrad beantragen
    • Pflegearten
    Facharzt- und Therapiezentren

    Einrichtungsfinder

    Finden Sie die passende MEDICLIN-Einrichtung

    Expertenfinder

    Unsere Expertinnen und Experten

    MEDICLIN DIRECT

    Ambulante Reha und Therapie vor Ort

    MEDICLIN HOME

    Unsere digitalen Therapieangebote

  • Ratgeber
    Gesundheit
    Ratgeber Gesundheit Tipps und Infos rund um Gesundheit und Medizin
    • Psyche & Körper
    • Nerven & Gehirn
    • Gefäße & Blut
    • Innere Organe & Stoffwechsel
    • Rücken & Gelenke
    • Herz & Lunge
    • Gesundheit im Alter
    • Fit für den Alltag

    Der MEDICLIN Podcast

    Wir sprechen mit Expert*innen zu Themen rund um Medizin und Gesundheit

  • Medizinische
    Schwerpunkte
    Medizinische Schwerpunkte Unsere Schwerpunkte
    Orthopädie
    Herzmedizin
    Neuromedizin
    Altersmedizin (Geriatrie)
    Psychosomatik & Psychiatrie
    • Akutpsychosomatik
    Weitere Spezialisierungen
    Reha nach Corona - Übersicht
    • Krankheitsbild Long COVID / Post-COVID
    • Post-COVID-Therapiekonzept
    • Studie zur Long COVID-Reha
    • Podcasts Long COVID
    • Corona und Fatigue (Erschöpfungssyndrom)
    • Long-COVID-Reha beantragen
    • Post-COVID-Schwerpunkt-Kliniken

    Expertenfinder

    Unsere Expert*innen auf einen Blick

    Der MEDICLIN Podcast

    Wir sprechen mit Expert*innen zu Themen rund um Medizin und Gesundheit

  • Über
    MEDICLIN
    Über MEDICLIN
    Über uns
    • Reha-Forschung bei MEDICLIN
    • Das MEDICLIN-Expertenboard
    Vorstand & Management
    Karriere
    Aktuelles & Veranstaltungen
    Servicegesellschaften
    MEDICLIN - Ihr Partner
    Zahlen & Fakten
    Qualität & Sicherheit
    Haltung & Werte
    • Compliance

    Mehr Komfort in der Klinik

    Exklusive Serviceleistungen für Ihren Aufenthalt

    Mediathek

    Broschüren und Flyer zum Herunterladen

  • Suche
  • Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine Nachricht: 0800 44 55 888 Kontaktformular
  • Start
  • Ratgeber Gesundheit
  • Gesundheit im Alter
  • Dekubitus (Druckgeschwür): Entstehung, Behandlung und & Vorbeugung
Dekubitus - Druckgeschwür: Behandlung & Vorbeugung Zurück
  • Themen auf der Seite
  • Was ist ein Dekubitus?
  • Ursachen für einen Dekubitus
  • Risikofaktoren für ein Druckgeschwür
  • Symptome eines Dekubitus
  • Diagnostik bei Druckgeschwüren
  • Behandlung des Dekubitus
  • Komplikationen bei Druckgeschwüren
  • Vorbeugung von Druckgeschwüren
  • Einrichtungen
Teilen:

Dekubitus (Druckgeschwür): Entstehung, Behandlung und & Vorbeugung

Ein Dekubitus, auch als Druckgeschwür bekannt, kann für Betroffene erhebliche Beschwerden verursachen. Besonders gefährdet sind Menschen, die über längere Zeit in derselben Sitz- oder Liegeposition verharren müssen. Das Druckgeschwür entsteht durch anhaltenden Druck auf bestimmte Hautstellen, der die Durchblutung beeinträchtigt.

In unseren Reha-Kliniken und Pflegeeinrichtungen gibt es spezialisierte Wundexpertinnen und Wundexperten, die chronische Wunden und Dekubitus fachgerecht versorgen.

Erfahren Sie hier, wie ein Dekubitus frühzeitig erkannt und effektiv behandelt werden kann und wie man ihn mit einfachen Maßnahmen verhindern kann.

 

Was ist ein Dekubitus?

Ein Dekubitus ist eine offene, oberflächliche bis tiefe Wunde, die durch anhaltenden Druck auf die Haut verursacht wird. Der Dekubitus wird daher auch als Druckgeschwür oder als Wundliegegeschwür bezeichnet. Häufig sind Reibungs- und Scherkräfte an der Entstehung eines Dekubitus beteiligt. Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit und/oder Empfindungsstörungen haben ein erhöhtes Risiko einen Dekubitus zu bekommen.

Der Dekubitus entwickelt sich allmählich und sieht anfangs wie eine einfache Hautrötung aus. Je länger Druck, Reibungs- und/oder Scherkräfte auf die Haut wirken, desto schwerer sind die Schäden im Gewebe. Daher sollten Menschen mit erhöhtem Dekubitus-Risiko regelmäßig auf verdächtige Stellen untersucht werden, damit man eingreifen kann, bevor ein Dekubitus entsteht.

Kleinere Druckgeschwüre heilen bei guter Behandlung innerhalb einiger Wochen ab. Bei einem großflächigen oder tiefen Dekubitus kann es deutlich länger dauern. Treten Komplikationen wie zum Beispiel Wundinfektionen im Dekubitus auf, verzögert sich die Heilung.

Folgen eines Dekubitus

Druckgeschwüre können sehr schmerzhaft sein und die häufig ohnehin eingeschränkte Mobilität der Betroffenen zusätzlich begrenzen. Ein Dekubitus kann auch die Psyche belasten: Manche Menschen schämen sich für den Dekubitus oder verlieren bei langwierigem, kompliziertem Verlauf die Hoffnung auf Besserung und resignieren.

Bei einer offenen, langsam heilenden Wunde besteht zudem ein hohes Risiko für Infektionen. Wundinfektionen führen zu Entzündungen und stören den Heilungsprozess des Dekubitus. Sie führen zu weiteren Zerstörungen von gesundem Gewebe, verschlimmern den Zustand des Dekubitus und verschlechtern das Allgemeinbefinden der Patient*innen. Es besteht das Risiko, dass sich die Infektionserreger vom Dekubitus in den gesamten Organismus ausbreiten und eine lebensgefährliche Blutvergiftung (Sepsis)  auslösen.

Ursachen für einen Dekubitus

An der Entstehung eines Dekubitus sind drei Faktoren beteiligt:

  • Stärke des Drucks auf die Hautstelle
  • Dauer der Druckeinwirkung
  • Risikofaktoren, die die Widerstandskraft der Haut gegenüber Druck vermindern

Die Druckstärke hängt vom Auflageort und dem Körpergewicht ab

Die Stärke des Drucks auf eine Hautstelle hängt davon ab, wo er einwirkt. An Stellen, wo der Körper auf weichem Gewebe liegt, wie den Oberschenkeln, verteilt sich der Druck gleichmäßig, was die Belastung verringert. An Körperstellen mit vorstehenden Knochen wirkt der Druck punktuell und ist höher, da kaum Weichgewebe vorhanden ist, das den Druck abpuffern könnte.

Ein Dekubitus entsteht meist an den Auflagepunkten von Knochen, z. B. Steiß, Fersen, Hüften, Schulterblätter, Knöchel, Ellenbogen, Ohr und Hinterkopf. Stark abgemagerte und wenig bewegliche, übergewichtige Menschen haben ein erhöhtes Risiko.

Dauer der Druckeinwirkung

Ein kurz andauernder Druck durch das Körpergewicht schadet der Haut nicht. Schäden entstehen meist nach zwei bis vier Stunden, da der Druck die Durchblutung stört. Durch Sauerstoff- und Nährstoffmangel wird das Gewebe geschädigt, was zu einem Dekubitus führen kann.

Bei Menschen mit Durchblutungsstörungen tritt dies oft schon nach weniger als zwei Stunden auf. Je länger der Sauerstoffmangel anhält, desto schwerer und tiefer werden die Gewebeschäden – bis hin zur Nekrose, die Haut, Bindegewebe, Muskeln und sogar Knochen betreffen kann.

Risikofaktoren für ein Druckgeschwür

Die Risikofaktoren für die Entstehung eines Dekubitus sind vielfältig. Meistens kommen mehrere Faktoren zusammen:

Menschen mit eingeschränkter Mobilität können ihre Lage oder Position nicht selbstständig verändern. Das trifft zu bei:

  • Gebrechlichkeit im fortgeschrittenen Alter
  • Bettlägerigkeit
  • Muskelerkrankungen
  • Gelenkerkrankungen
  • Knochenkrankheiten
  • Lähmungen
  • Zustand nach schweren Verletzungen oder Verbrennungen
  • geschwächtem Zustand
  • Erkrankungen, die mit starken Schmerzen einhergehen

Menschen, die zwar beweglich sind, jedoch eine  gestörte Schmerzempfindung haben, könnten dem Druck ausweichen, aber sie spüren die Schmerzen durch die Druckschäden nicht. Eine gestörte Schmerzempfindung tritt auf bei:

  • Nervenerkrankungen (Neuropathien, Polyneuropathien)
  • Nervenverletzungen
  • Nervenschäden durch Diabetes mellitus (diabetische Neuropathie)
  • angeborene Schmerzunempfindlichkeit (sehr selten)
  • Schmerzunempfindlichkeit bei langjährigem Alkoholmissbrauch (alkoholtoxische Polyneuropathie)

Eine eingeschränkte Mobilität und ein gestörtes Schmerzempfinden treten auch häufig gemeinsam auf. Zum Beispiel bei:

  • Bewusstseinsstörungen (z.B. durch Vergiftungen, Beruhigungsmittel, Nierenversagen)
  • Narkosen
  • Lähmungen (z. B. Querschnittslähmung oder zentrale Lähmung nach Schlaganfall)
  • Koma und künstliches Koma

Weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Druckgeschwüren sind:

  • erhöhte Reibungs- und Scherkräfte
  • aktuell bestehende Druckgeschwüre
  • Druckgeschwüre in der Vergangenheit
  • starke Unterernährung, Abmagerung
  • Eiweißmangel
  • Veränderungen des Skeletts oder der Gelenke
  • hoher Gewebedruck durch Wassereinlagerungen (Ödem)
  • Vorerkrankungen mit Durchblutungsstörungen (z. B. Herzinsuffizienz, Blutarmut, periphere Verschlusskrankheit)
  • erhöhter Sauerstoffverbrauch beispielsweise bei Fieber
  • mangelhafte Regulation der Blutgefäße (z. B. bei Diabetes, Leberschäden und Alkoholmissbrauch, alkoholtoxische Polyneuropathie)
  • Feuchtigkeit der Haut z. B. durch Inkontinenz oder starkes Schwitzen

Symptome eines Dekubitus

Ein Dekubitus ist schmerzhaft. Allerdings sind gerade Personen mit gestörter Schmerzempfindung besonders gefährdet, einen Dekubitus zu bekommen. Bei diesen Personen können die Schmerzen als Symptom ausfallen.

Im Anfangsstadium kann ein Dekubitus aussehen wie eine einfache Hautrötung. Der Verdacht auf einen Dekubitus sollte jedoch aufkommen, wenn die oder der Betroffene, die entsprechenden Risikofaktoren aufweist und sich die Rötung nicht „wegdrücken“ lässt. Auch andere Hautverfärbungen oder eine Blasenbildung sind möglich.

Ein weiterer Hinweis auf einen Dekubitus ist der Ort der Hautveränderung. Wenn sich die Rötung an einer besonders druckbelasteten Körperstelle (Auflagepunkt) befindet, spricht das auch für einen Dekubitus. Sehr häufig entstehen Druckgeschwüre an Körperstellen, an denen der Knochen ohne schützendes Fettpolster unter der Haut liegt. Am häufigsten bildet sich ein Dekubitus in der Steißregion und an den Fersen.

Zu den von Dekubitus gefährdeten Körperstellen gehören in Rückenlage:

  • Hinterkopf
  • Schulterblatt
  • Kreuz- und Sitzbeinregion (Steiß)
  • Fersen
  • Ellenbogen

Zusätzlich zu den gefährdeten Körperstellen in Rückenlage besteht beim Sitzen für die Sitzbeinregion ein erhöhtes Risiko für einen Dekubitus.

In Seitenlage sind vor allem die großen Rollhügel der Oberschenkelknochen (Trochanter major) und die Sprunggelenke von der Entstehung eines Dekubitus gefährdet. Daher sollten Personen mit hohem Dekubitus-Risiko möglichst nicht in Seitenlage, sondern in der sogenannten Schräglage positioniert werden.

Gefährdete Körperstellen für Dekubitus

Diagnostik bei Druckgeschwüren

Die Diagnose Dekubitus ergibt sich aus der Vorgeschichte der Patientin/des Patienten sowie dem typischen Aussehen und der Lage des Druckgeschwürs.

Bei der Diagnostik eines Dekubitus ist es wichtig, den Schweregrad festzustellen. Der Schweregrad wird in Kategorien eingeteilt. Er ist entscheidend für die Behandlung des Druckgeschwürs.

Schwere eines Dekubitus: 4 Kategorien

Expert*innen teilen einen Dekubitus in vier Schweregrade (Kategorien) ein, um die passende Behandlung zu wählen. Ein leichter Dekubitus der ersten Kategorie wird anders behandelt als ein schwerer der dritten Kategorie.

  • Kategorie 1:
    Die Hautstelle ist rötlich verfärbt, aber äußerlich unversehrt. Die Rotfärbung der Haut bleibt bestehen, auch wenn die Stelle einige Zeit entlastet wird. Während Hautrötungen infolge erweiterter Blutgefäße mit einem Glasspatel „weggedrückt“ werden können, ist die Verfärbung infolge eines Dekubitus nicht „wegdrückbar“. Die Druckstelle kann wärmer oder kälter, weicher oder härter sein als die umliegende, unverfärbte Haut. Mitunter ist die gerötete Stelle etwas schmerzempfindlicher als ihre Umgebung.
  • Kategorie 2:
    Die oberen Hautschichten sind beschädigt. Der Dekubitus kann sich unterschiedlich präsentieren. Er kann als offene, flächige Wunde einer Abschürfung ähneln. Über der Druckstelle kann sich auch eine flüssigkeitsgefüllte Blase bilden. Schließlich kann der Dekubitus in diesem Stadium auch als Bluterguss erscheinen.
  • Kategorie 3:
    Alle Hautschichten sind zerstört.
    Es ist eine tiefe Wunde entstanden, die bis in das Unterhautfettgewebe reichen kann. In manchen Fällen bedeckt ein Belag die Wunde. Teile der Haut können abgestorben sein. Man spricht dann von Nekrosen. Eine Besonderheit ist eine Taschenbildung. Damit bezeichnet man eine Ablösung der oberen Hautschichten von der Unterhaut. Den Hohlraum zwischen den Geweben bezeichnet man als Tasche. Taschen sind schwer zu reinigen und daher sehr infektionsanfällig. Sie bedürfen einer besonderen Behandlung.
  • Kategorie 4:
    Die Haut und ein großer Teil des umliegenden Gewebes sind zerstört und abgestorben. Die Wunde ist sehr tief. Muskeln, Sehnen und Knochen liegen frei. Auch bei diesem Schweregrad können Beläge oder Schorf einige Teilen des Wundbettes bedecken und sich Taschen im umliegenden Gewebe gebildet haben.

Dekubitus-Kategorie unklar

Manchmal lässt sich ein Druckgeschwür keiner Kategorie zuordnen. Es gibt zwei Fälle:

  • Unbekannte Tiefe: Schorf oder Beläge verdecken die Tiefe des Dekubitus. Das Ausmaß wird erst sichtbar, wenn diese entfernt sind, was nicht immer möglich ist. Stabiler Schorf, z. B. an den Fersen, sollte nicht entfernt werden, da er die Wunde schützt. Stabil bedeutet: fest haftend, trocken und intakt.
  • Verdacht auf tiefe Gewebsschädigung: Der Dekubitus zeigt sich als rötlichbraune, violette Verfärbung oder blutgefüllte Blase bei intakter Haut. Die Tiefe ist nicht erkennbar, vor allem bei dunkler Hautfarbe. Solche Dekubitalgeschwüre entstehen durch Druck oder Scherkräfte im Weichgewebe und können sich rasch verschlechtern. Sie müssen daher genau beobachtet werden.

Vernarbung nach einem Dekubitus

Ein Dekubitus im fortgeschrittenen Stadium hinterlässt bleibende Schäden. Während des Heilungsprozesses bildet sich narbiges Ersatzgewebe, das das „Loch“ im Gewebe allmählich auffüllt. Das Ersatzgewebe schützt die gesunden Strukturen, die es bedeckt. Das Narbengewebe sieht jedoch weder so aus wie die zuvor zerstörten Gewebe noch kann es deren Funktionen erfüllen.

Behandlung des Dekubitus

Die Behandlung eines Dekubitus hängt von seiner Art und seinem Schweregrad ab.

Oberflächliche Druckgeschwüre in einem frühen Stadium heilen bei Druckentlastung und einer fachgerechten Wundpflege meist innerhalb weniger Wochen ab.

Tiefreichende, chronische Wunden brauchen deutlich mehr Zeit, um zu heilen. Erschwerend kommt hinzu, dass bei chronischen Wunden ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Jede Infektion ist eine Komplikation, die den Zustand der Wunde wieder verschlechtert und die Heilung verzögert. Der Krankheitsverlauf sollte sorgfältig dokumentiert werden,  um im Blick zu behalten, wie sich die Wunde entwickelt.

Dokumentation des Krankheitsverlaufs

Bis ein Dekubitus richtig verheilt ist, kann es Wochen und Monate dauern. Professionelle Wundversorgungsteams dokumentieren die Entwicklung der Wunde vom ersten Tag an, um zeitnah festzustellen, ob die Heilung fortschreitet, ins Stocken kommt oder sich die Wunde sogar verschlechtert. Bei verzögerter Wundheilung oder einer Verschlechterung kann das Team schnell eingreifen und Schlimmeres verhindern.

Zu den Behandlungsmethoden beim Dekubitus gehören:

  • Druckentlastung
  • Wundreinigung und Wundtoilette
  • Wundverband mit geeigneten Wundauflagen

Die Wunde vom Druck entlasten

Ein Druckgeschwür kann nur abheilen, wenn es von dem Druck entlastet wird, der es verursacht hat. Eine Druckentlastung wird durch folgende Maßnahmen erreicht:

  • regelmäßiges Umlagern bettlägeriger Personen
  • Bewegung (wenn möglich): Aufstehen, Umhergehen, Wechsel von Sitzen und Liegen
  • Lagerung auf speziellen Dekubitus-Matratzen
  • Nutzen von Kissen zur Entlastung der betroffenen Stellen

Bettlägerige Personen sollten alle zwei bis vier Stunden umgelagert werden, um Verletzungen zu vermeiden. Das korrekte Umlagern können pflegende Angehörige in Kursen erlernt werden.

Patient*innen sollten möglichst nicht auf dem Dekubitus liegen. Spezielle Kissen und Sitzhilfen können helfen.

Bei Dekubitus am Steiß oder der Ferse kann gezielte Lagerung den Druck mindern. Patient*innen mit Dekubitus an Hüfte oder Sprunggelenken sollten in Schräglage gebettet werden.

Spezialmatratzen verteilen den Druck gleichmäßig und entlasten die Auflagepunkte.

Wundreinigung und Wundtoilette

Die Sauberkeit der Wundoberfläche ist entscheidend für die Heilung, daher wird die Wunde vor dem Anlegen eines Verbandes und bei jedem Verbandswechsel gereinigt. Meist wird ein Dekubitus mit einer Kochsalzlösung sorgfältig sauber gespült. Die Umgebung der Wunde wird desinfiziert, damit keine Keime von der Haut in die Wunde gelangen.

Bei Druckgeschwüren höheren Schweregrades müssen häufig Beläge und entzündetes oder abgestorbenes (nekrotisches) Gewebe entfernt werden. Das geschieht im Rahmen der Wundtoilette.

Für die Wundtoilette gibt es unterschiedliche Methoden. Der oder die behandelnde Ärzt*in entscheidet im Einzelfall, welche Methode am besten ist.

Da die Wundtoilette häufig schmerzhaft ist, wird das Gebiet um die Wunde örtlich betäubt. Umfangreiche Wundtoiletten werden auch in Vollnarkose durchgeführt. 

Verband mit speziellen Wundauflagen

Wundauflagen ersetzen den natürlichen Schorf, indem sie die Wunde abdecken, vor Infektionen schützen und feucht halten, was für die Heilung wichtig ist.

Im Vergleich zum Schorf bieten sie mehrere Vorteile: Sie können schnell angelegt, gewechselt und geprüft werden, während Schorf langsam entsteht und nicht entfernt werden sollte. Wundauflagen sind reißfest, polstern besser ab und schützen die Wunde vor Druck. Sie nehmen überschüssige Wundflüssigkeit auf, sodass der Wechsel notwendig wird, wenn sie vollgesogen oder verrutscht ist.

Wer übernimmt die Wundpflege bei einem Dekubitus?

Wer übernimmt die Wundpflege bei einem Dekubitus?

In leichteren Fällen kann die Dekubitus-Wunde unter Anleitung des*r Ärztin zu Hause von entsprechend geschulten Pflegekräften versorgt werden. Pflegende Angehörige sollten den Verband täglich kontrollieren und bei Veränderungen Rücksprache mit der Ärzt*in oder dem Pflegedienst halten.

Wichtig ist, dass man in der häuslichen Pflege von Patient*innen mit Dekubitus für die nötige Druckentlastung sorgt, eine regelmäßige Versorgung gewährleistet und die ärztlichen Kontrolltermine einhält. Ist das nicht gegeben, ist eine Behandlung in einer Klinik oder Rehaeinrichtung mit einer Abteilung für Wundmanagement besser.

Druckgeschwüre höheren Schweregrades müssen von Fachkräften in Kliniken behandelt werden. Das können Ärzt*innen oder im Wundmanagement ausgebildete Pflegefachkräfte sein. Die Entwicklung des Dekubitus muss dabei ärztlich überwacht werden. Auch die Therapieplanung sowie die Verordnung der Wundauflagen und der Medikamente liegt in der Hand der*s behandelnden Ärzt*in.

Komplikationen bei Druckgeschwüren

Komplikationen führen zu einer verzögerten Wundheilung oder zu einer Verschlimmerung des Dekubitus. Im schlimmsten Fall kann das Druckgeschwür zur Eintrittspforte für Infektionserreger in den Organismus werden. Dann besteht die Gefahr, dass sich eine lebensgefährliche Blutvergiftung (Sepsis) entwickelt.

 

Anzeichen einer Sepsis

Eine Sepsis ist lebensbedrohlich. Bitte alarmieren Sie bei diesen Zeichen sofort einen Notarzt:

  • Fieber mit starkem Schüttelfrost
  • schneller Puls, Herzrasen
  • Kurzatmigkeit, schnelle Atmung
  • seuchte Haut oder kalte Extremitäten
  • Schwitzen oder Frieren
  • Schwäche
  • Schmerzen und starkes Krankheitsgefühl
  • Verwirrtheit, Desorientiertheit

Ursachen für Komplikationen

Zu Komplikationen kommt es häufig durch fortgesetzte Belastung des Dekubitus, z. B. durch Druck oder auch durch Infektionen.

Eine schlechte Wundheilung kann auch die Folge von Durchblutungsstörungen, z. B. durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes mellitus, sein. Wenn die Durchblutung verbessert wird, kann eine chronische Wunde schneller heilen. Hierzu gibt es verschiedene Verfahren (z. B. Elektrotherapie).

Wenn eine Infektion die Wundheilung stört, wird der Dekubitus mit Antibiotika behandelt. Darüber hinaus wird das Druckgeschwür mit speziellen antiseptischen Lösungen gereinigt. Einige Wundauflagen enthalten auch antibiotische oder antiseptische Wirkstoffe.

Vorbeugung von Druckgeschwüren

  • Personen mit erhöhtem Risiko, z. B. durch Diabetes oder Durchblutungsstörungen, sollten sich regelmäßig bewegen und ihre Position ändern. Hilfsmittel unterstützen beim Aufstehen und Gehen.
  • Diabetiker*innen spüren kleine Verletzungen an den Füßen oft nicht. Daher sollten sie täglich ihre Füße auf Druckstellen untersuchen.
  • Regelmäßige medizinische Fußpflege kann Verletzungen vorbeugen.
  • Schuhe sollten gut sitzen, weich und bequem sein, um Blasen und Druckstellen zu vermeiden.
  • Personen mit eingeschränkter Mobilität müssen alle zwei bis vier Stunden umgelagert werden, bei Durchblutungsstörungen eventuell häufiger.
  • Um das Risiko zu senken, sollte das Umlagern fachgerecht erfolgen. Pflegende Angehörige können dies in Kursen lernen.
  • Spezielle Matratzen oder druckentlastende Auflagen können den Druck abfangen.
  • Eine gute Feuchtigkeitspflege schützt die Haut vor Austrocknung.
  • Bei Inkontinenz müssen Einlagen regelmäßig gewechselt und die Haut besonders gepflegt werden.
  • Ausreichend Trinken und eine ausgewogene Ernährung stärken die Haut.
  • Eine regelmäßige Kontrolle auf Druckstellen ermöglicht eine frühzeitige Behandlung und fördert die Heilung.
Wundmanagement in MEDICLIN-Einrichtungen

Wundmanagement in MEDICLIN-Einrichtungen

Viele Patient*innen mit schweren chronischen Erkrankungen, die zur Behandlung in eine MEDICLIN Reha-Einrichtung kommen, leiden unter Druckgeschwüren. Auch in den MEDICLIN Seniorresidenzen gibt es Bewohner*innen mit Dekubitus.

Daher haben wir in zahlreichen MEDICLIN-Einrichtungen Pflegekräfte speziell im Wundmanagement und in der Behandlung von Druckgeschwüren ausgebildet. Das Wundmanagement umfasst die fachgerechte Versorgung und Pflege von Wunden aller Art, darunter auch den Dekubitus.

Unsere Wundexpert*innen bilden sich stets weiter, zum Beispiel bei der Initiative Chronische Wunden (ICW). Auch hausintern werden regelmäßige Schulungen abgehalten, um das Wundmanagement und die Dekubitus-Behandlung für unsere Patient*innen zu optimieren.

Expert*innen für Wundmanagement und Dekubitus-Behandlung gibt es unter anderem in folgenden MEDICLIN-Einrichtungen:

MEDICLIN Kliniken Bad Wildungen
  • Krankenhaus, Reha-Klinik

    MEDICLIN Kliniken Bad Wildungen

  • Tel.:  +49 5621 796 0
  • Kontakt aufnehmen
  • Bad Wildungen-Reinhardshausen, Hessen
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Bosenberg Kliniken
  • Reha-Klinik

    MEDICLIN Bosenberg Kliniken

  • Tel.:  +49 6851 14 0
  • Kontakt aufnehmen
  • St. Wendel, Saarland
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Fachklinik Rhein/Ruhr
  • Reha-Klinik

    MEDICLIN Fachklinik Rhein/Ruhr

  • Tel.:  +49 2054 88 0
  • Kontakt aufnehmen
  • Essen, Nordrhein-Westfalen
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Hedon Klinik
  • Krankenhaus, Reha-Klinik

    MEDICLIN Hedon Klinik

  • Tel.:  +49 591 918 1101
  • Kontakt aufnehmen
  • Lingen, Niedersachsen
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Herzzentrum Lahr
  • Krankenhaus

    MEDICLIN Herzzentrum Lahr

  • Tel.:  +49 7821 925 0
  • Kontakt aufnehmen
  • Lahr, Baden-Württemberg
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Klinik am Brunnenberg
  • Reha-Klinik, Krankenhaus

    MEDICLIN Klinik am Brunnenberg

  • Tel.:  +49 37437 8 0
  • Kontakt aufnehmen
  • Bad Elster, Sachsen
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Klinik Reichshof
  • Reha-Klinik

    MEDICLIN Klinik Reichshof

  • Tel.:  +49 2265 995 0
  • Kontakt aufnehmen
  • Reichshof-Eckenhagen, Nordrhein-Westfalen
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Klinikum Soltau
  • Reha-Klinik, Krankenhaus

    MEDICLIN Klinikum Soltau

  • Tel.:  +49 5191 800 0
  • Kontakt aufnehmen
  • Soltau, Niedersachsen
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Reha-Klinik am Sendesaal
  • Reha-Klinik

    MEDICLIN Reha-Klinik am Sendesaal

  • Tel.:  +49 421 336 30 0
  • Kontakt aufnehmen
  • Bremen, Bremen
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Reha-Zentrum Bad Düben
  • Reha-Klinik

    MEDICLIN Reha-Zentrum Bad Düben

  • Tel.:  Tel. +49 34243 79 0
  • Kontakt aufnehmen
  • Bad Düben, Sachsen
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Reha-Zentrum Gernsbach
  • Reha-Klinik, Krankenhaus

    MEDICLIN Reha-Zentrum Gernsbach

  • Tel.:  +49 7224 992 0
  • Kontakt aufnehmen
  • Gernsbach, Baden-Württemberg
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Reha-Zentrum Spreewald
  • Reha-Klinik

    MEDICLIN Reha-Zentrum Spreewald

  • Tel.:  +49 35603 63 0
  • Kontakt aufnehmen
  • Burg, Brandenburg
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Seepark Klinik
  • Reha-Klinik, Krankenhaus

    MEDICLIN Seepark Klinik

  • Tel.:  +49 5824 21 0
  • Kontakt aufnehmen
  • Bad Bodenteich, Niedersachsen
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Staufenburg Klinik
  • Reha-Klinik

    MEDICLIN Staufenburg Klinik

  • Tel.:  +49 781 473 0
  • Kontakt aufnehmen
  • Durbach, Baden-Württemberg
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Seniorenresidenz Am Rosengarten
  • Pflegeheim

    MEDICLIN Seniorenresidenz Am Rosengarten

  • Tel.:  +49 5234 907 555
  • Kontakt aufnehmen
  • Horn-Bad Meinberg, Nordrhein-Westfalen
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Seniorenresidenz Deister Weser
  • Pflegeheim

    MEDICLIN Seniorenresidenz Deister Weser

  • Tel.:  +49 5042 600 520
  • Kontakt aufnehmen
  • Bad Münder, Niedersachsen
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Seniorenresidenz Hermann-Schall-Haus
  • Pflegeheim

    MEDICLIN Seniorenresidenz Hermann-Schall-Haus

  • Tel.:  +49 7725 9152 120
  • Kontakt aufnehmen
  • Königsfeld, Baden-Württemberg
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Seniorenresidenz Rennsteigblick
  • Pflegeheim

    MEDICLIN Seniorenresidenz Rennsteigblick

  • Tel.:  +49 36259 3113 0
  • Kontakt aufnehmen
  • Bad Tabarz, Thüringen
Zur Einrichtungsseite
MEDICLIN Klinik am Brunnenberg
  • Reha-Klinik, Krankenhaus

    MEDICLIN Klinik am Brunnenberg

  • Tel.:  +49 37437 8 0
  • Kontakt aufnehmen
  • Bad Elster, Sachsen
Zur Einrichtungsseite

Diese Liste ist nicht vollständig. Falls die MEDICLIN-Einrichtung, in der Sie gerne behandelt würden, nicht auf dieser Liste steht, rufen Sie einfach dort an und fragen Sie, ob eine Dekubitus-Behandlung möglich ist.

Zurück zur Übersicht

Ähnliche Beiträge

Warum Wundexperten wichtig sind

Warum Wundexperten wichtig sind

Beitrag lesen

Diese Seite teilen

Facebook LinkedIn Xing WhatsApp
nach oben

Karriere und Ausbildung

  • Arbeiten bei MEDICLIN
  • MEDICLIN Akademie

Kontakt

  • Kontaktformular
  • Einrichtungsfinder

Folgen Sie uns:

  • Facebook
  • Instagram
  • Youtube
  • LinkedInd

Zu MEDICLIN gehören bundesweit 32 Kliniken, sechs Pflegeeinrichtungen und zehn Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über rund 8.300 Betten/Pflegeplätze und beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter*innen (Stand: Juni 2023).

MediClin
© 2025 MEDICLIN AG, Offenburg - Ein Unternehmen der Asklepios Gruppe
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Cookie Einstellungen