Parasomnien - Schlafstörungen mit Gruselfaktor

Was genau versteht man unter einer Parasomnie und was kann man dagegen tun?

Fast jeder hat schon einmal eine Parasomnie erlebt, gesehen oder zumindest Geschichten davon gehört. Auch für das Kino ist Parasomnie ein Thema. Genre: Horror. Doch was genau sind Parasomnien?

Die wichtigsten Parasomnien sind:

  • Schlafwandeln: Beginnt mit dem Aufstehen aus dem Bett. Betroffene laufen herum, einige sprechen im Schlaf. Die Handlungen des Schlafwandlers können mehr oder weniger zielgerichtet und komplex sein: z.B. Umstellen von Möbeln, Sortieren von Kleidung. Die Orientierung ist unvollständig. Durch Schlafwandeln können gefährliche Situationen entstehen, z. B. unkontrolliertes Verlassen des Hauses, Essen ungenießbarer Dinge, Selbst- oder Fremdverletzungen, bis hin zur Tötung.
  • Schlaftrunkenheit: Heftiges Weinen und wilde Bewegungen können die Episode einleiten. Der Betroffene scheint wach zu sein, ist aber verwirrt, sieht verstört und aufgeregt aus, lässt sich nicht beruhigen. Betroffen sind meist Säuglinge und Kleinkinder.
  • Pavor nocturnus: Die Nachtangst wird aufgrund des oft dramatischen Bildes auch „Schlafterror“ genannt. Sie beginnt mit dem Aufrichten und einem lauten Schrei. Der Betroffene ist aufgeregt, hat einen rasenden Puls, atmet schnell, hat weit aufgerissene Augen. Selten erfolgt ein abruptes Aufspringen aus dem Bett.
  • Alpträume: Erschreckende Träume während des REM-Schlafs, die sehr real erlebt werden. Der Betroffene kann sich an den Traum erinnern und meist nicht mehr einschlafen, aus Angst, der Alptraum könne weitergehen.
  • Schlaflähmung: Betroffene erwachen im gelähmten Zustand aus dem REM-Schlaf heraus auf, Bewegen oder Sprechen sind nicht möglich. Der Verstand ist wach, der Körper schläft. Der Zustand ist für den Betroffenen beängstigend und dauert bis einige Minuten an.
  • REM-Schlaf-Verhaltensstörung: Die normale Muskellähmung im REM-Schlaf ist unvollständig oder fehlt. Träume werden mit Bewegung ausgelebt, Betroffene zucken oder schlagen um sich.
  • Überlappungs-Parasomnie: Schlafwandeln, Alpträume und REM-Schlaf-Verhaltensstörung überlappen sich: Betroffene wirken wie Schlafwandler, können sich aber später detailgetreu erinnern.
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Was tun bei Parasomnien?

Parasomnien sind bei Kindern und Jugendlichen häufig, meist harmlos und verschwinden mit der Zeit. Bei Erwachsenen sollte auch vermeintlich harmloses Schlafwandeln abgeklärt werden, Parasomnien können Symptome von Krankheiten sein. Betroffene aus ihrem Zustand zu „wecken“, kann bei Alpträumen hilfreich sein, ist aber bei anderen Parasomnien oft nicht möglich. Beim Schlafwandeln können Sicherheitsvorkehrungen wie das Abschließen von Fenstern und Türen oder das Anbringen einer Glocke an der Tür hilfreich sein.

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