Kopfschmerzen kennt fast jeder und häufig sind sie harmlos. Doch insbesondere wenn sie häufiger auftreten, können sie zur Berufsunfähigkeit führen und die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. Um eine Kopfschmerzerkrankung gut in den Griff zu bekommen, sollte man sich frühzeitig an einen Facharzt oder eine Fachärztin für Neurologie wenden.
Kopfschmerzen sind häufig
Die meisten Menschen hatten schon einmal Kopfschmerzen: Im Rahmen einer Umfrage in Deutschland berichteten mehr als die Hälfte der Frauen und fast die Hälfte der Männer im Laufe eines Jahres mindestens einmal unter Kopfschmerzen gelitten zu haben. Ein Drittel der Deutschen soll sogar mindestens einmal im Monat Kopfschmerzen haben. Aber erleben alle Kopfschmerz-Betroffenen das Gleiche? Wohl kaum, denn Neurolog*innen kennen rund 200 verschiedene Arten von Kopfschmerzen.
Selbsthilfe ohne Medikamente
Die meisten verstehen unter Selbsthilfe bei Kopfschmerzen: Schnell eine Tablette einwerfen und dann kann`s mit Volldampf weitergehen. Wenn man das zu häufig macht, kann jedoch ein Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch entstehen (siehe Infobox). Bevor man rasch zur Tablette greift, sollte man daher folgendes versuchen, um den „Kopf frei zu bekommen“:
- einige Minuten bewusst abschalten: Handy und andere Geräuschquellen aus, Augen zu oder in die Weite schauen, sich nur auf den eigenen Atem konzentrieren
- Schläfen massieren, wenn zur Hand mit Pfefferminzöl
- kalte Kompressen oder kalte feuchte Tücher auf die schmerzenden Stellen legen
- manchmal hilft auch Wärme vor allem bei Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich
- Muskulatur lockern, insbesondere im Kiefer- Schulter- und Nackenbereich
- meditieren zum Beispiel mithilfe von Atemtechniken
- Entspannungstechniken anwenden, zum Beispiel autogenes Training oder progressive Muskelentspannung
- einen Spaziergang am besten an der frischen Luft machen
- versuchen die Schmerzen zu akzeptieren; je mehr man sich ärgert oder innerlich gegen die Kopfschmerzen wehrt, desto schlimmer werden sie oft
Kopfschmerzen können zur Berufsunfähigkeit führen
Selbst bei Kopfschmerzen der gleichen Art gibt es erhebliche Unterschiede. Am häufigsten kommen glücklicherweise harmlose Kopfschmerzen vor, die die Betroffenen kaum beeinträchtigen und von allein wieder verschwinden. Doch Kopfschmerzen können auch so stark sein, dass die Betroffenen arbeits- und handlungsunfähig sind und ihren Zustand kaum ertragen können.
Manche Kopfschmerzen werden von weiteren Beschwerden wie beispielsweise Schwindel, Übelkeit, Erbrechen oder Sehstörungen begleitet. Chronische starke Kopfschmerzen, die mehrmals im Monat auftreten, können bis hin zur Berufsunfähigkeit führen, einen normalen Alltag unmöglich machen und eine soziale Teilhabe der Betroffenen verhindern.
Das fatale Wechselspiel von Psyche und Kopfschmerz
Häufige Kopfschmerzen belasten die Betroffenen auch psychisch und wirken sich auf ihr Umfeld aus. Umgekehrt können psychische Belastungen auch Kopfschmerzen hervorrufen und zu häufigeren Schmerzattacken führen. Wenn Sie unter Kopfschmerzen leiden und sich darüber hinaus häufig gestresst fühlen, Ängste haben oder niedergeschlagen gestimmt sind, verlassen Sie sich nicht einfach auf Schmerzmedikamente, sondern sprechen Sie mit Ihrem*r Ärzt*in darüber.
Welche Kopfschmerzarten gibt es?
Zunächst gilt es zu unterscheiden, ob es sich bei den Kopfschmerzen selbst um eine Krankheit oder das Symptom einer Krankheit handelt. Wenn die Schmerzen als Symptom einer anderen Erkrankung, zum Beispiel einer Grippe, eines Alkoholkaters, einer Kopfverletzung oder sogar eines Schlaganfalls auftreten, spricht man von sekundären Kopfschmerzen. Die sekundären Kopfschmerzen bekommt man in den Griff, wenn man ihre Ursachen behandelt oder vermeidet. Thema dieses Artikels sind jedoch die primären Kopfschmerzen, die als eigenständige Krankheiten gelten.
Die wichtigsten Arten primärer Kopfschmerzen
Die verschiedenen Arten von primären Kopfschmerzen unterscheiden sich in der Art und Stärke der Schmerzen, dem Ort des Auftretens am Kopf, der Dauer und Häufigkeit der Attacken und der Begleitsymptome.
Unter den vielen primären Kopfschmerzarten treten die folgenden drei am häufigsten auf:
- Spannungskopfschmerzen
- Migräne
- Clusterkopfschmerzen
Spannungskopfschmerzen
Spannungskopfschmerzen sind die häufigste primäre Kopfschmerzform. Zu Spannungskopfschmerzen kommt es häufig bei:
- Stress
- Schlafmangel
- schlechter Luft
- Flüssigkeitsmangel
In vielen Fällen ist aber auch kein direkter Auslöser für die Spannungskopfschmerzen zu erkennen.
Symptome bei Spannungskopfschmerz
Die Spannungskopfschmerzen sind meist leicht bis mittelstark, dauern von Stunden bis über mehrere Tage an. Sie beeinträchtigen den Alltag der Betroffenen meist wenig. Sehr häufig werden Spannungskopfschmerzen besser, wenn man an die frische Luft geht, abgelenkt wird oder leichten Sport treibt. Schwere Begleitsymptome, wie Übelkeit oder Erbrechen, treten nie bei Spannungskopfschmerz auf, die Betroffenen berichten allenfalls von Licht- oder Lärmempfindlichkeit. Patient*innen beschreiben Spannungskopfschmerzen unter anderem so:
- dumpf und drückend
- legen sich wie ein Ring um den Kopf
- als trüge man einen zu engen Hut
- der Kopf scheint in einen Schraubstock gezwängt zu sein
Ursachen für Spannungskopfschmerz
Welche Mechanismen genau für den Spannungskopfschmerz verantwortlich sind, ist noch nicht bekannt. Patient*innen haben häufig das Gefühl, dass Verspannungen der Nacken- oder Kaumuskulatur die Spannungskopfschmerzen verursachen. Dies konnte bisher jedoch nicht bewiesen werden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Spannungskopfschmerzen von übererregbaren Nervenfasen verursacht werden. Das heißt, dass Reize, die gewöhnlich keine Schmerzen auslösen, dies plötzlich tun. Man bezeichnet dieses Phänomen auch als „Sensibilisierung“ von Schmerzfasern.
Migräne
Migräne ist eine weitverbreitete Krankheit, die Menschen aller Kulturen betrifft. Weltweit sind schätzungsweise acht von hundert Männern und 18 von hundert Frauen an einer Migräne erkrankt. Zehn bis 15 Prozent der Patient*innen mit Migräne erleben vor dem Eintreten der Kopfschmerzen eine sogenannte Aura, die mit einer veränderten Wahrnehmung einhergeht, wie beispielsweise Sehstörungen.
Migräne tritt in Attacken auf, die zwischen vier Stunden und drei Tagen andauern können. Bei Kindern können die Attacken auch kürzer sein. Bei den meisten Menschen treten die Migräneattacken nur an ein paar Tagen im Monat auf. Wenn die Betroffenen an bis zu 14 Tagen im Monat an migräneartigen Kopfschmerzen leiden, spricht man von einer episodischen Migräne. Kommt es über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten an mehr als 15 Tagen im Monat zu migräneartigen Kopfschmerzen, handelt es sich um eine chronische Migräne.
Symptome der Migräne
Migräne verursacht starke, stechende, pochende oder pulsierende Schmerzen im Stirn- und Schläfenbereich. Anders als bei Spannungskopfschmerzen werden die Kopfschmerzen bei Migräne bei leichter körperlicher Anstrengung schlimmer. Ein wichtiger Unterschied zu den Spannungskopfschmerzen sind auch die Begleitsymptome der Migräne. Folgende Symptome und Beschwerden können die Kopfschmerzen bei einem Migräneanfall begleiten:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Ruhebedürfnis
- Lichtüberempfindlichkeit
- Geräuschüberempfindlichkeit
- Geruchsüberempfindlichkeit
Was versteht man unter einer Migräne-Aura?
Etwa jede*r siebte bis zehnte Migräne-Patient*in erlebt bei einer Migräneattacke vor den Kopfschmerzen eine Aura. Damit bezeichnet man eine kurze Phase, in der es zu Wahrnehmungsstörungen und Störungen verschiedener Nervenfunktionen kommt. Bei einer Migräne mit Aura kann es zu folgenden Erscheinungen kommen:
- Sehstörungen (Flimmersehen)
- Kribbeln an einer Körperseite
- leichte Sprachstörungen
- selten Lähmungserscheinungen
Ursachen und Auslöser der Migräne
Migräne wird auf Entzündungen kleiner Blutgefäße in den Hirnhäuten zurückgeführt. Die Entzündungsreaktionen reizen Fasern des Nervensystems, die für die Weiterleitung der Schmerzempfindung und für die Regulation verschiedener Körperfunktionen, zum Beispiel des Brechreizes, zuständig sind.
Während einer Migräneaura breitet sich eine Erregungswelle über die Großhirnrinde aus, und verursacht so die verschiedenen Aura-Erscheinungen.
Für die Erkrankung gibt es wahrscheinlich eine genetische Veranlagung, denn bei 70 Prozent der Betroffen leiden auch nahe Verwandte unter Migräne.
Wie es genau zu einer Migräneattacke kommt, ist nicht geklärt. Doch man kennt einige Faktoren, die bei verschiedenen Patient*innen eine Migräneattacke auslösen können. Hierzu gehören:
- Stress
- veränderter Tagesrhythmus
- Flüssigkeitsmangel
- Auslassen einer Mahlzeit
Bei Frauen kann das weibliche Geschlechtshormon Östrogen, die Entstehung und Schwere von Migräneattacken beeinflussen:
- Schwankungen des Östrogenspiegels führen während oder kurz vor der Menstruation zu besonders heftigen Attacken
- in der zweiten Hälfte einer Schwangerschaft bessert sich eine Migräneerkrankung meist vorübergehend
- eine Migräne verschlimmert sich häufig während der Wechseljahre
- sobald die Menopause eingetreten ist, bessert sich die Migräne meist
Augenmigräne
Augenmigräne ist eine migräneartige Erkrankung ohne oder mit geringen Kopfschmerzen. Bei der Augenmigräne kommt es vor allem zu vorübergehenden Sehstörungen wie:
- Gesichtsfeldausfälle (Skotome): hierbei ist der Wahrnehmungsbereich des Auges kleiner als üblich
- Flackern und Flimmern vor den Augen, auch bei geschlossenen Augen möglich
- Lichtblitze oder Zickzacklinien im Auge, die häufig mit Gesichtsfeldausfällen einhergehen (Flimmerskotom)
- Kurzzeitiger Sehverlust auf einem Auge
Die Sehstörungen dauern bei einer Augenmigräne bis zu einer halben Stunde an. Sie werden häufig von Symptomen wie Schwindel, Übelkeit oder Kopfschmerzen begleitet. Kopfschmerzen können bei einer Augenmigräne aber auch völlig ausbleiben.
Die Augenmigräne ist in der Regel nicht gefährlich. Ausnahmsweise treten Halluzinationen oder Augenmuskellähmungen (Doppelbilder oder herabhängendes Augenlid) auf, die umgehend ärztlich abgeklärt und behandelt werden müssen.
Was unterscheidet die Augenmigräne von den Sehstörungen bei einer Migräne mit Aura?
Es gibt keine wissenschaftliche Definition, die die Augenmigräne eindeutig von den Sehstörungen im Rahmen einer Migräne mit Aura unterscheidet. Allerdings treten bei der Augenmigräne anders als bei der Migräne mit Aura keine oder nur schwache Kopfschmerzen auf.
Wie wird die Augenmigräne diagnostiziert?
Erstmals auftretende Sehstörungen können auch durch gefährliche Augenkrankheiten, wie zum Beispiel eine Ablösung der Netzhaut, verursacht werden. Um diese von der Augenmigräne abzugrenzen, muss eine augenärztliche Untersuchung durchgeführt werden. Das gilt auch dann, wenn die Sehstörungen nur vorübergehend bestanden haben.
Wenn der*die Augenärzt*in eine Erkrankung des Auges ausgeschlossen hat, muss eine neurologische Untersuchung bei einem*r Fachärzt*in für Neurologie erfolgen. Er*sie wird mittels eines Elektroenzephalogramms (EEG) die Gehirnströme messen. Bei Bedarf werden auch Aufnahmen des Gehirns analysiert, die per Magnetresonanztomografie (MRT) angefertigt wurden.
Wie wird die Augenmigräne behandelt?
Die Symptome der Augenmigräne verschwinden in der Regel von allein. Meist helfen einfache Selbsthilfe-Maßnahmen, um die Beschwerden zu lindern:
- Wenn Sie wissen, was bei Ihnen eine Augenmigräne auslöst, sollten Sie diese Auslöser vermeiden.
- Ziehen Sie sich in ein ruhiges abgedunkeltes Zimmer zurück.
- Legen Sie ein kühles Tuch auf Ihr Gesicht.
- Versuchen Sie, sich zu entspannen. Dabei helfen Verfahren, wie zum Beispiel die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, autogenes Training oder Atemtechniken.
Clusterkopfschmerzen
Von Clusterkopfschmerzen ist etwa eine von tausend Personen betroffen. Die Clusterkopfschmerzen kommen anders als Spannungskopfschmerzen und Migräne öfter bei Männern als bei Frauen vor. Die ersten Clusterkopfschmerzattacken erleiden die Betroffenen in der Regel in einem Alter von 20 bis 40 Jahren. Clusterkopfschmerzen treten in aktiven Phasen von vier bis zwölf Wochen stark gehäuft auf, um dann wieder für Monate oder Jahre zu verschwinden (beschwerdefreie Phasen).
In den aktiven Phasen kommt es mindestens alle zwei Tage bis zu achtmal täglich zu äußerst heftigen Schmerzattacken, die von 15 Minuten bis zu drei Stunden anhalten können. Häufig treten die Attacken zu bestimmten Zeiten, zum Beispiel morgens oder nach dem Einschlafen auf. Die Clusterkopfschmerzen treten immer einseitig im Bereich eines Auges und der Schläfe auf. Patient*innen beschreiben die Clusterkopfschmerzen in der Regel als stechend, pochend und bohrend.
Folgende Symptome können die Clusterkopfschmerzen begleiten:
- starker Bewegungsdrang
- Rötung des Auges
- Auge tränt
- verengte Pupille
- einseitig verstopfte oder laufende Nase
- herabhängendes oder geschwollenes Augenlid
Da die Symptome von Clusterkopfschmerzen auch mit Kopfschmerzen durch andere Krankheiten verwechselt werden können, werden weiterführende Untersuchungen, wie beispielsweise eine Kernspintomographie durchgeführt, um diese anderen Krankheiten sicher auszuschließen.
Als mögliche Auslöser von Clusterkopfschmerzen gelten Alkohol (auch kleine Mengen) und Aufenthalte in großer Höhe (Flugreisen, Bergsteigen über 2500 Meter).
Kopfschmerzen durch Medikamentenübergebrauch
Der sogenannte Medikamenten-Übergebrauchskopfschmerz kann sich entwickeln, wenn Menschen mit Kopfschmerzen über einen längeren Zeitraum sehr häufig Kopfschmerzmittel einnehmen.
Eine Faustregel besagt, dass ein Übergebrauch besteht, wenn jemand über mindestens drei Monate an mehr als zehn Tagen im Monat Medikamente gegen Kopfschmerzen einnimmt. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Medikament ärztlich verordnet oder rezeptfrei in der Apotheke erworben wurde.
Kennzeichnend für Kopfschmerzen durch Medikamentenübergebrauch ist, dass es immer häufiger zu Kopfschmerzanfällen kommt, diese immer länger andauern und Medikamente immer schlechter gegen die Schmerzen wirken. Viele Betroffene berichten auch, dass sie zwischen den eigentlichen Kopfschmerzattacken einen andauernden leichten Kopfdruck spüren: Sie haben kaum noch einen „klaren Kopf“.
Die Therapie des Medikamenten-Übergebrauchskopfschmerzes beginnt mit einer mindestens zweiwöchigen Medikamentenpause unter ärztlicher Kontrolle. In dieser Zeit dürfen keine Schmerzmedikamente eingenommen werden. Bei mehr als zwei Dritteln der Betroffenen verbessert die Medikamentenpause die Symptome durch den Übergebrauchskopfschmerz deutlich.
- Die ersten Tage ohne Medikamente sind jedoch meist hart für die Betroffenen: Es treten mitunter sehr starke Kopfschmerzen auf, die zum Teil von Übelkeit, Schweißausbrüchen, Herzklopfen und innerer Unruhe begleitet werden können. Diese Beschwerden werden aber nach wenigen Tagen deutlich besser.
- Nach der Medikamentenpause erscheint in der Regel der Kopfschmerz, der zur Einnahme der Schmerzmedikamente führte. Diese ursprünglichen Kopfschmerzen werden nun aber fachgerecht diagnostiziert und zielgerichtet behandelt, so dass ein erneuter Übergebrauch von Schmerzmitteln vermieden wird.
- Die Medikamentenpause findet meistens ambulant statt. Bei schwerwiegenden Problemen oder wenn die Medikamentenpause mehrmals abgebrochen wurde, kann sie auch stationär durchgeführt werden.
Diagnostik bei Kopfschmerzen
Die genaue Diagnose der Art, Schwere und Ursache der Kopfschmerzen entscheidet darüber, wie die Kopfschmerzen therapiert werden. Häufig können Ärzt*innen aus der Beschreibung der Kopfschmerzen und eventueller Begleitsymptome schließen, um welche Art von Kopfschmerzen es sich handelt.
Hierfür ist es wichtig, dass Sie Ihre Kopfschmerzen möglichst genau beschreiben. Hierzu sollten Sie berichten,
- seit wann Sie unter Kopfschmerzen leiden (bereits seit Jahren oder erst seit kurzem?)
- wie häufig Sie Kopfschmerzattacken haben (einmal im Jahr oder mehrmals im Monat oder in der Woche)
- wie sich die Kopfschmerzen anfühlen (Beispiele: dumpf, drückend, stechend, pulsierend, brennend usw.)
- wo am Kopf die Schmerzen auftreten (Beispiele: einseitig, beidseitig, an der Stirn, Schläfe, hinter dem Auge usw.)
- ob und welche Faktoren oder Umstände die Kopfschmerzen möglicherweise ausgelöst haben (Beispiele: Stress, Schlafmangel, hormoneller Status bei Frauen, unregelmäßige Mahlzeiten usw.)
- ob und welche Begleitsymptome aufgetreten sind (Beispiele: Schwindel, Übelkeit, Lichtempfindlichkeit, Tränenfluss, gerötete Augen usw.)
- wie Sie bisher die Kopfschmerzen behandelt haben (mit Medikamenten: welche Produkte, Dosierung, Häufigkeit der Einnahme und/oder nicht medikamentöse Maßnahmen, wie Spaziergang an der frischen Luft, Entspannungsübungen)
Bei dem Gespräch und der anschließenden Untersuchung wird der/die Ärzt*in auch nach Hinweisen für andere Krankheiten suchen, die die Kopfschmerzen verursachen könnten. Besteht der Verdacht auf bestimmte Krankheiten, können noch weiterführende Untersuchungen, wie beispielsweise Blutuntersuchungen und/oder eine Magnetresonanztomographie erforderlich sein.
Ein Kopfschmerztagebuch hilft bei der Diagnose
- Wenn Sie ein Kopfschmerztagebuch führen, können Sie zum einen keine wichtigen Informationen vergessen und zum anderen lernen Sie Ihre eigenen Kopfschmerzen besser kennen.
- Sie können beispielsweise anhand Ihrer Aufzeichnungen Auslöser für Attacken identifizieren, an die Sie zuvor noch gar nicht gedacht haben, beispielsweise bestimmte Gerüche.
- Mithilfe des Kopfschmerztagebuchs erkennen Sie auch Veränderungen Ihrer Kopfschmerzen sicherer, zum Beispiel, wie gut eine Therapie bei Ihnen funktioniert.
- Kopfschmerztagebücher gibt es auch als Vordrucke (zum Beispiel bei der Deutschen Migräne und Kopfschmerzgesellschaft/DMKG) und als App (zum Beispiel die DMKG-App).
Behandlung von Kopfschmerzen
Allgemein unterscheidet man bei der Kopfschmerztherapie die Behandlung der akuten Schmerzen und die Vorbeugung von Kopfschmerzattacken. Die Therapie unterscheidet sich stark nach Art und nach Schwere der Kopfschmerzen, daher ist eine sorgfältige Diagnostik so wichtig.
Bei der akuten Therapie unterscheidet man medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlungen. Leichte bis mittelstarke Kopfschmerzen sollte man — wenn möglich — nicht-medikamentös behandeln. Insgesamt sollte man Medikamente zur Linderung von Kopfschmerzen an höchstens zehn Tagen im Monat einsetzen. Nimmt man die Schmerzmittel häufiger ein, steigt das Risiko für einen Medikamentenübergebrauchskopfschmerz (s. Infobox Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch).
Tipp: Das hilft bei Spannungskopfschmerzen oder Migräne
Bei Spannungskopfschmerzen kann bereits ein Spaziergang an der frischen Luft helfen. Kühle Kompressen oder etwas Pfefferminzöl auf Schläfen und Nackenpartien können die Schmerzen lindern. Da Kopfschmerzen unter Stress häufig schlimmer werden, sollten Sie versuchen ruhiger zu werden. Atemtechniken und Entspannungsübungen können dabei helfen.
Bei Migräne hilft häufig der Rückzug an einen ruhigen, abgedunkelten Ort. Versuchen Sie zu schlafen, denn Schlaf lindert die Schmerzen. Auch kühle Kompressen können helfen.
Akute Behandlung von Spannungskopfschmerzen
Wenn Sie nur selten unter Spannungskopfschmerzen leiden, können Sie diese mit den üblichen Schmerzmitteln (Ibuprofen, Acetylsalicylsäure oder Paracetamol) behandeln. Wenn die Kopfschmerzattacken jedoch häufiger oder heftiger werden, sollten Sie sich ärztlich untersuchen und beraten lassen. Man kann Spannungskopfschmerzen auch medikamentös und nicht-medikamentös vorbeugen (s. Vorbeugung).
Akute Behandlung von Migräne
Leichte bis mittelschwere Migräne-Attacken können mit gängigen Schmerzmittelen, wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, oder Paracetamol behandelt werden. Wenn die Migräne von Übelkeit und Erbrechen begleitet wird, können entsprechende Medikamente helfen.
Für schwere Attacken sind migränespezifische Arzneimittel besser geeignet. Neben den bereits bewährten Triptanen gibt es mittlerweile neue Wirkstoffe, die eingesetzt werden können, wenn Triptane nicht vertragen werden.
Wenn die gewohnten Tabletten bei heftigen Migräneattacken und starken Schmerzen nicht ausreichend wirken, können im Notfall von einem*r Ärzt*in verabreichte Schmerzmittelinjektionen helfen.
Vorsicht: Auch bei Medikamenten zur Behandlung der Migräneschmerzen kann es zu Kopfschmerzen durch Medikamentenübergebrauch kommen: Triptane und Schmerzmittel mit mehr als einem Wirkstoff sollten nicht häufiger als 10 Tage hintereinander eingenommen werden. Schmerzmittel, die ausschließlich einen Wirkstoff enthalten (Monoanalgetika) an höchstens 15 Tagen im Monat. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie benötigen die Schmerzmittel häufiger, lassen Sie sich ärztlich beraten, in der Regel gibt es eine bessere Lösung für Sie.
Medikamente besser frühzeitig einnehmen
Medikamente zur Therapie akuter Migräneattacken inklusive der Triptane wirken besser, wenn man sie möglichst früh nach dem Einsetzen der Kopfschmerzen nimmt.
Nicht-medikamentöse Behandlungen bei akuter Migräne
Patient*innen, bei denen die Medikamente nicht ausreichend wirken, kann ein kleines Gerät helfen, das gezielt Nervenfasern des Trigeminusnervs stimuliert (Nervus supraorbitalis Stimulation).
Das Vasokonstriktionstraining ist ein Biofeedbackverfahren (Blut-Volumen-Puls-Biofeedback) und eignet sich gut, um einen akuten Migräneanfall zu behandeln. Beim Vasokonstriktionstraining lernen die Migränebetroffenen unter Anleitung eines*r Psychologin die Durchblutung bestimmter Gefäße willentlich zu kontrollieren und so die Schmerzen zu lindern. Das Biofeedbackverfahren muss in mehreren Sitzungen erlernt und trainiert werden.
Akute Therapie bei Clusterkopfschmerzen
Clusterkopfschmerzen sind nicht heilbar. Aber eine zielgerichtete Therapie kann den Alltag der Betroffenen erleichtern. Wichtig zu wissen ist, dass Clusterkopfschmerzen auf viele der üblichen Kopfschmerz-Medikamente nicht ansprechen. Wenn Sie unter Clusterkopfschmerzen leiden, sollten Sie sich daher immer von Ärzt*innen behandeln lassen, die Erfahrung mit dieser Art von Kopfschmerzen haben.
Um akute Attacken von Clusterkopfschmerzen zu lindern, werden folgende Behandlungen eingesetzt:
- Sauerstofftherapie: Das Einatmen von reinem Sauerstoff gleich zu Beginn einer Schmerzattacke hilft etwa drei Viertel der Patient*innen mit Clusterkopfschmerzen.
- Akuttherapie mit Triptanen: Triptane sind von der Behandlung der Migräne bekannt. Da Tabletten bei Clusterkopfschmerzen nicht schnell genug wirken, werden Triptane bei diesen Kopfschmerzen als Nasenspray oder per Injektion unter die Haut verabreicht.
- Örtliche Schmerzbetäubung: Wenn die Sauerstofftherapie nicht wirkt und/oder Triptane nicht vertragen werden, kann es helfen, ein örtliches Betäubungsmittel (Lidocain) per Nasenspray in die Nasenöffnung der betroffenen Kopfseite zu sprühen.
Rehabilitation bei Kopfschmerzen
Wenn Ihre Kopfschmerzen nicht besser oder sogar schlimmer werden, obwohl Sie in ärztlicher Behandlung sind, kann Ihnen vielleicht eine stationäre Rehabilitation helfen.
Die stationäre Rehabilitation hat folgende Vorteile:
- Der Alltagsstress ist ausgeschaltet: Sie können sich auf sich und Ihre Bedürfnisse konzentrieren.
- Die rehabilitative Therapie ist auf Sie persönlich und Ihre Bedürfnisse abgestimmt.
- Alles findet nach Plan und an einem Ort statt: Terminvereinbarungen und Anfahrten sind nicht nötig.
- Speziell ausgebildete Fachkräfte leiten die Übungen an.
- In der Reha haben Sie die Zeit Entspannungs- und Körperübungen sowie Schmerz- und Stressbewältigungsstrategien so zu üben, dass Sie sie auch allein anwenden können.
- Wenn Sie Fragen zur Behandlung, den Übungen oder Ihrem Gesundheitszustand haben, finden Sie immer eine*n Ansprechpartner*in.
Eine Rehabilitation bei Kopfschmerzen können Sie in verschiedenen MEDICLIN-Kliniken vor allem in den Fachbereichen Neurologie, Orthopädie und Psychosomatik (s. unten) durchführen. Eine Übernahme der Kosten für die Rehabilitation durch die Deutsche Rentenversicherung bzw. die gesetzliche Krankenversicherung ist möglich, wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft:
- Ihre Kopfschmerzen sind laut ärztlicher Diagnose chronisch.
- Sie leiden dauerhaft unter Funktionsstörungen, z. B. Konzentrationsstörungen, Lichtempfindlichkeit, Geräuschempfindlichkeit.
- Ihre Gedanken kreisen fast ständig um die Schmerzen.
- Aus Angst vor einer Schmerzattacke vermeiden Sie Dinge, die Sie gern tun würden, wie z. B. Freunde treffen, Ausgehen oder in den Urlaub fahren.
- Zusätzlich zu den Kopfschmerzen leiden Sie unter psychischen Krankheiten wie Angststörungen oder Depressionen.
- Es fällt Ihnen schwer, die Kopfschmerzerkrankung zu verarbeiten: Sie grübeln z. B. häufig und ergebnislos darüber, warum ausgerechnet Sie unter diesen Kopfschmerzen leiden müssen.
- Ihre Kopfschmerzen beeinträchtigen Ihre berufliche Leistungsfähigkeit.
Für die Übernahme der Kosten einer Rehabilitation, müssen Sie einen Antrag stellen, dabei hilft Ihnen in der Regel Ihr*e Hausärzt*in.
So werden Ihre Kopfschmerzen rehabilitativ behandelt
In einem Aufnahmegespräch klärt der*die Ärzt*in mit Ihnen ab, wie sich Ihre Kopfschmerzen äußern und wie Sie bisher behandelt wurden. Dabei prüft der*die Ärzt*in auch Ihre bisherige Medikation und ändert diese gegebenenfalls.
Nach einer Untersuchung stellt der*die Ärzt*in ein individuelles Therapieprogramm aus den folgenden Bausteinen für Sie zusammen:
- Schulungen zu Kopfschmerzen
- Schulungen zum Umgang mit Schmerzen
- Schulungen zur Stressbewältigung
- Übungen zu Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung und autogenes Training
- Erlernen von Biofeedback-Verfahren zur Schmerzkontrolle
- Physiotherapie: Korrektur von Haltungsproblemen und Muskelaufbau, aber auch Lösen von Muskelverspannungen und -Verkürzungen
- Physikalische Therapie: z. B. gezielte Entspannung des Nacken- und Schulterbereichs sowie des Gesichts
- Aerobes Ausdauertraining unter Anleitung
- Physikalische Therapien: z. B. Massagen, Wärme, Elektrotherapie, Hydrotherapien
- Ernährungsschulungen: z. B. welche Nahrungs- und Genussmittel können Kopfschmerzen auslösen.
- Psychosoziale Therapien bei Belastungen, wie z.B. Ängsten, Konflikten, Überforderung und/oder psychischen Begleiterkrankungen wie Depressionen
Kopfschmerzen vorbeugen
Kopfschmerzattacken erfolgreich vorzubeugen ist immer besser als die beste Behandlung.
Für Menschen, die sehr häufig unter schweren Kopfschmerzen leiden, bedeutet eine erfolgreiche Vorbeugung der Attacken noch viel mehr. Denn unter den häufigen Schmerzattacken, können Ausbildung, Beruf, private Hobbys und soziale Beziehungen leiden. Bereits die Angst vor den Schmerzattacken kann dazu führen, dass die Betroffenen sich nicht trauen, Veranstaltungen zu besuchen, sich mit Freund*innen zu treffen oder in den Urlaub zu fahren.
Vorbeugen bewirkt, dass die Anfälle weniger oft und weniger heftig auftreten. Die Betroffenen sind dadurch in jedem Lebensbereich sicherer und handlungsfähiger. Sie können ihr Leben wieder mehr selbst bestimmen. Z. B. können sich neue Wege in Ausbildung und Beruf eröffnen.
So können Sie Kopfschmerzen vorbeugen
Um Kopfschmerzen effektiv vorzubeugen, müssen Sie selbst aktiv werden, denn wie anfällig Sie für Kopfschmerzen sind, lässt sich in vielen Fällen bereits durch einfache Lebensstiländerungen beeinflussen. Um schwere Kopfschmerzprobleme in den Griff zu bekommen, gibt es nicht-medikamentöse Methoden und medikamentöse Behandlungen. Welche Verfahren im Einzelfall wirken, muss häufig ausprobiert werden.
Nicht-medikamentöse Verfahren erfordern häufig Eigeninitiative, können aber dabei helfen, Medikamente einzusparen und geben einem das gute Gefühl, dem Schmerz nicht mehr ausgeliefert zu sein.
Selbsthilfe in der Gruppe
In Selbsthilfegruppen treffen Sie Leidensgenoss*innen, die sehr gut verstehen, wie tiefgreifend Kopfschmerzerkrankungen den Alltag, soziale Beziehungen und die Psyche belasten können. Darüber hinaus können Sie in Selbsthilfegruppe von den Erfahrungen der anderen lernen und umgekehrt auch selbst helfen. Schließlich können Sie sich gegenseitig motivieren, Sport zu treiben, Schulungen zu besuchen oder Entspannungstechniken zu üben.
Vorbeugen ohne Medikamente
Um Kopfschmerzen und Migräne-Anfällen vorzubeugen, vermeiden Sie bekannte Auslöser. Wenn Sie die Auslöser Ihrer Attacken nicht kennen, sollten Sie ein Kopfschmerztagebuch führen, indem Sie nicht nur die Eigenschaften Ihres Anfalls aufzeichnen, sondern auch alles, was sich in der Zeit davor zugetragen hat, bzw. was Sie wahrgenommen haben (s. Tipp Kopfschmerztagebuch).
Ein gesunder Lebensstil kann auch Kopfschmerzen vorbeugen. Sowohl Migräne als auch Spannungskopfschmerzen treten seltener auf, wenn man einen möglichst regelmäßigen Tagesablauf einhält, dazu gehören:
- regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus
- feste Essenszeiten
- geplante Pausen einhalten
Vermeiden sollten Kopfschmerzpatient*innen
- Auslassen von Mahlzeiten
- Alkohol
- Stress
- schnelle Wechsel von Anspannung und Entspannung
Zusätzlich helfen folgende Aktivitäten, um Kopfschmerzattacken vorzubeugen:
- regelmäßiger Ausdauersport: zum Beispiel Joggen, Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen
- regelmäßige Entspannungsübungen: zum Beispiel progressive Muskelentspannung nach Jacobsen oder autogenes Training
- Biofeedbacktechniken, wie beispielsweise das Vasokonstriktionstraining oder Handerwärmungstraining
Entspannungstechniken können Sie im Rahmen von Rehabilitationen, aber auch in Kursen der Krankenkassen, mancher Sportvereine oder an Volkshochschulen erlernen. Achten Sie darauf, dass die Kurse von zertifizierten Trainer*innen angeleitet werden.
Biofeedbackverfahren gehören zur Verhaltensmedizin. Fragen Sie Ihre*n Ärzt*in, wo Sie diese Techniken lernen und trainieren können.
Bei chronischer Migräne, einem hohen Leidensdruck durch die Erkrankung oder bei begleitenden psychischen Problemen kann eine kognitive Verhaltenstherapie helfen, die Probleme besser zu bewältigen. Dabei können sich auch die Beschwerden bessern.
Spannungskopfschmerzen mit Medikamenten vorbeugen
Wenn Spannungskopfschmerzen immer häufiger auftreten, sollten Sie auf gar keinen Fall einfach mehr Schmerzmittel nehmen, sondern sich ärztlich beraten lassen. Medikamente, mit denen man auch Spannungskopfschmerzen vorbeugen kann, zählen zu den Antidepressiva. Diese Medikamente werden täglich genommen. Bis sie wirken, muss man etwa acht Wochen warten.
Zu Beginn der Therapie können Nebenwirkungen auftreten, sie bessern sich aber meist bei längerer Einnahme. Um nachhaltig vorzubeugen, sollten Sie die Medikamente neun bis zwölf Monate einnehmen. Danach können Sie versuchen, das Mittel in Absprache mit Ihrem*r Ärzt*in abzusetzen. Wenn das jeweilige Medikament nicht wirkt oder unverträglich ist, sollten Sie den*die Ärzt*in nach einer Alternative fragen.
Migräne mit Medikamenten vorbeugen
Eine medikamentöse Vorbeugung sollte erwogen werden, wenn mehr als drei Migräneattacken im Monat auftreten oder die Migräne mit einem starken Leidensdruck verbunden ist. Bei Migräne gibt es verschiedene Möglichkeiten, medikamentös vorzubeugen.
Ihr*e Ärztin bespricht mit Ihnen, welche Methode in Ihrem Fall zuerst infrage kommt. Gewöhnlich dauert es eine gewisse Zeit, bis die Medikamente wirken und die Anfälle weniger häufig und weniger stark ausfallen. Falls Sie das ausgewählte Medikament nicht gut vertragen oder sich die Beschwerden nach einer Behandlungsdauer von mehreren Wochen oder je nach Medikament auch Monaten sich nicht deutlich bessern, sollten Sie ein anderes Medikament ausprobieren.
Clusterkopfschmerzen vorbeugen
In den langen beschwerdefreien Phasen können Sie den Clusterkopfschmerzen nicht speziell vorbeugen, außer indem Sie bekannte Auslöser meiden.
In der aktiven Phase der Clusterkopfschmerzen sollten Sie Medikamente einnehmen, die Attacken vorbeugen können. Diese Medikamente werden vom Arzt oder der Ärztin verordnet. Die optimale Dosis der Medikamente muss für jeden Patienten und jede Patientin individuell ermittelt werden. Leider wirken die vorbeugenden Medikamente erst etwa zwei bis drei Wochen nach dem Therapiebeginn. Die Zeit, bis die Wirkung einsetzt, kann mit einem Kortisonpräparat überbrückt werden.