Das Cochlea-Implantat wird im Rahmen einer Operation in Narkose hinter der Ohrmuschel unter der Haut eingesetzt. Bevor das passiert, muss das OP-Team im Schädelknochen ein Lager für das Cochlea-Implantat schaffen, damit das Hörimplantat stabil sitzt. Außerdem bohrt das OP-Team einen Kanal durch den Ohrknochen, der auch Felsenbein oder Mastoid genannt wird. Durch diesen Kanal und einen winzigen Schlitz des runden Fensters, dem Eingang zum Innenohr, werden später die Elektroden des Cochlea Implantats in die Hörschnecke eingeführt.
Nach diesen Vorbereitungen wird das Cochlea-Implantat durch einen Hautschnitt in sein vorbereitetes Lager geschoben und seine Elektroden in der Hörschnecke platziert. Noch während der Operation wird das Gerät erstmals getestet und der Hörnerv geprüft. Erst dann wird das Innenohr abgedichtet und die Haut verschlossen. Die mikrochirurgische Operation zur Einsetzung des Cochlea-Implantats dauert zwischen ein und zwei Stunden.
Wie verläuft der stationäre Aufenthalt nach der Operation?
Für die meisten Patient*innen ist die Implantation des Cochlea-Implantats kein belastender Eingriff. Nach der Operation und der Aufwachphase fühlen sich die meisten Patient*innen den Umständen entsprechend gut. Unter Aufsicht können sie am Bettrand sitzen und sogar Aufstehen. Bei gutem Allgemeinbefinden ist ein paar Stunden nach der Implantation des Cochlea-Implantats eine kleine Mahlzeit und sogar Besuch möglich.
Einen Tag nach der Operation wird die Lage der Elektroden des Cochlea-Implantats in der Hörschnecke durch eine Röntgenaufnahme geprüft. Je nach Klinik und dem Gesundheitszustand des Patienten bzw. der Patientin dauert der stationäre Aufenthalt nach der Operation fünf bis sieben Tage. Die Fäden der Hautnaht können in der Regel nach sieben Tagen gezogen werden. Mit der Erstanpassung des Geräts muss noch gewartet werden bis die Wunden vollständig verheilt sind.
Erstanpassung nach der Operation
Ein bis zwei Wochen nach der Operation erfolgt die individuelle Erstanpassung des Sprachprozessors des Hörimplantats. Das ist notwendig, um ein optimales Hörergebnis zu erzielen. Meistens muss diese Einstellung in regelmäßigen Sitzungen optimiert werden, um ein gutes Hör-/ Sprachverstehen zu erreichen. Darüber hinaus muss das Hörimplantat auch ein Leben lang regelmäßig eingestellt und technisch überprüft werden, damit Störungen erkannt werden und regelmäßige Updates wie bei einem Computerprogramm durchgeführt werden können. Die Erstanpassung des Cochlea-Implantats wird häufig einem in dem Krankenhaus durchgeführt, in dem auch die Operation stattgefunden hat.