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„Ich bin krank. Ich leide an Depressionen. Das hatte ich für mich zeitlebens ausgeschlossen. Krank im Kopf. Das will doch niemand sein. Doch nun muss ich mich damit auseinandersetzen.“ Mit diesem Zitat aus seinem Buch „Burnout & Begegnungen“ begann Marcus Jäck seine Lesung im MEDICLIN Facharztzentrum Offenburg.
Jäck wurde in seinem früheren Beruf von Kollegen gemobbt, er arbeitete viel, bis zum Burnout. In seinem Buch beschreibt er die Phasen seiner Krankheit, seine Begegnungen mit anderen Betroffenen und seinen Weg aus dem Burnout.
60 bis 80 Stunden arbeitete Jäck in der Woche, die ersten Symptome waren Schlafstörungen und Übelkeit, dann Verhaltensänderungen. „Ich habe zu dieser Zeit viel gelogen. Ging nicht mehr ans Telefon, schottete mich ab“, erzählt Jäck. „Obwohl ich mich fühlte, als hätte mir jemand den Stecker rausgezogen, kam die Diagnose Burnout überraschend, mein Hausarzt schrieb mich krank, schickte mich in die psychiatrische Ambulanz.“
Zunächst habe er sich geweigert, erzählt Jäck, er sei doch nicht verrückt. Doch nach den ersten Gesprächen sei ihm seine psychische Krankheit immer bewusster geworden. Sechs Wochen ging er dann in eine psychosomatische Klinik, die Begegnungen und Therapien hätten seine Sichtweise verändert. Er sei offener und gelassener geworden. „Doch als ich nach Hause kam, fand ich meinen Platz in meinem alten Leben nicht mehr wieder, nach zwei Wochen hatte ich wieder körperliche Symptome.“ Bei der Suche nach einem ambulanten Therapieplatz stieß Jäck auf Wartelisten und Probleme mit der Krankenkasse. Seinen Job hatte er gekündigt, einen neuen Job bekam er aufgrund seiner Krankheit nicht. „Eine Schwäche wie Depression und Burnout wird öffentlich nicht akzeptiert“, sagt Jäck.
Heute berät Jäck Mobbing-Opfer, engagiert sich für Burnout-Betroffene, veranstaltet Lesungen und Vorträge. „Auch heute habe ich noch Rückfälle, das merkt mir dann aber niemand an. Ich mache trotzdem meine Lesungen und versuche, optimistisch zu sein, denn insgesamt ist meine Entwicklung sehr positiv.“