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Schon das konsequente Umsetzen ganz einfacher Regeln für eine gesunde Ernährung könnte die Zahl der Todesfälle bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen um nahezu die Hälfte reduzieren.
25.000 Herz-Kreislauf-Tote in Europa könnten vermieden werden. Jedes Jahr.
Atherosklerotische Krankheiten sind weltweit die Haupttodesursache. „Bei der Atherosklerose lagert sich in den Wänden mittelgroßer und großer Arterien eine fetthaltige Substanz ab und bildet Plaques, die den Blutfluss behindern oder ganz blockieren“, erklärt Hausmanns Kollege Dr. Robert R. Flieger, Chefarzt für Kardiologie am Herzzentrum Coswig. In Europa sterben vor ihrem fünfundsiebzigsten Lebensjahr 38 Prozent aller Männer und 42 Prozent aller Frauen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Übergewicht und Diabetes bilden zwei der wichtigsten Risikofaktoren und steigen in den entwickelten Industrieländern weiter in der Inzidenz an“, so Flieger.
Daten der Versorgungsforschung belegen es: „Der Optimierungsbedarf kardiovaskulärer Präventionsmaßnahmen in Deutschland und Europa ist enorm“, sagt Flieger. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie fordert, die Patientenversorgung auf diesem Gebiet zu verbessern. „Bei uns am Herzzentrum Coswig stellt daher die präventive Medizin einen der Hauptpfeiler bei der ganzheitlichen Versorgung der kardiovaskulären Patienten dar“, sagt Herzchirurg Hausmann: „Man muss nicht erst mit dem Notarztwagen vorfahren. Man kann auch einfach mal Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.“ Das können primärpräventive oder auch sekundärpräventive Maßnahmen sein: Je nachdem, ob die Krankheit selbst vermieden oder das Fortschreiten einer bestehenden Krankheit verhindert werden soll.
Die Experten im Bereich der kardiovaskulären Medizin verfolgen dabei unterschiedliche Strategien: „Das fängt damit an, krankmachende Faktoren zu meiden oder zu reduzieren“, sagt Flieger: „Und es geht bis hin zu aktiven Strategien, die das Risiko beeinflussen, dass Krankheiten entstehen oder bestehende Erkrankungen schneller fortschreiten.“ Am Herzzentrum in Coswig erfolgt die Prävention im Rahmen von Beratungen und wird in Kooperation mit dem behandelnden Arzt weitergeführt.
„Präventionsmaßnahmen, die Patienten selbst durchführen können, sind unter anderem regelmäßige körperliche Bewegung, gesunde Ernährung, Reduktion psychischer Belastungs- und Stressreaktionen und Einschränkungen des Konsums von Suchtmitteln wie Nikotin, Alkohol, Drogen, Zucker, oder übermäßige Salzaufnahme“, sagt Herzchirurg Hausmann: „Dazu gehört aber auch der Erwerb einer ausreichenden Gesundheitskompetenz und ganz wichtig: Die Eingliederung in Netzwerke kommunaler und privater Gesundheitsförderung – damit das Ganze dann auch verstetigt wird.“
Das Problem dabei: Präventionsprogramme oder gesundheitsförderliche Maßnahmen wie Impfungen oder Vorsorgeuntersuchungen sind zwar für die meisten Menschen leicht zugänglich. Theoretisch. „In Wahrheit ist die Bereitschaft zur Gesundheitsvorsorge leider gerade bei Menschen mit hohem Risikoprofil eher gering. Deshalb sollten Präventivprogramme so einfach wie möglich in der Umsetzung gehalten sein“, betont Hausmann.
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